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Winzer jubelt über Eiswein: «Krönung des Spitzenjahrgangs»

Eiswein
Tiefgefrorene Trauben hängen in der Nacht während der Eisweinlese geschützt zwischen Plastikplanen. Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv
Bodenheim/Klettgau (dpa/lsw) - Nach einer ungewöhnlich guten Weinlese 2018 konnten bisher nur wenige Winzer auch Eiswein ins Fass bringen. Das Deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz erhielt bislang drei Mitteilungen von Winzern aus den Anbaugebieten Baden, Nahe und Saale-Unstrut, wie Sprecher Ernst Büscher am Mittwoch mitteilte. Im vergangenen Jahr gab es bundesweit sechs Betriebe, denen eine Eiswein-Lese gelang.
Klettgau.

«Das ist für uns die Krönung des Spitzenjahrgangs 2018», sagte Winzer Lorenz Keller vom gleichnamigen Weingut in Klettgau-Erzingen (Kreis Waldshut) in Baden. Er habe Anfang Januar die Trauben von 750 Stöcken der Rebsorte Spätburgunder gelesen. Die Trauben seien nach dem besonderen Sommer 2018 noch sehr gesund gewesen, sagte Keller. Jetzt habe er etwas mehr als 400 Liter im Eichenfass. «Eiswein ist für uns eine Frage des Prestiges, vor allem aber auch ein Thema mit viel Herzblut», sagte Keller. Zuletzt gelang ihm das 2015.

Eiswein kann nur bei Temperaturen von mindestens minus sieben Grad gelesen werden. Die natürlich gefrorenen Trauben werden sofort gekeltert, was einen stark konzentrierten, süßen Most ergibt, der aber noch einen relativ hohen Säuregrad hat. Bis Januar, in seltenen Fällen auch bis Februar, kann Eiswein gelesen werden. «Für den Winzer geht es dabei um alles oder nichts, denn das Eisweinpoker birgt das Risiko des Totalverlusts», heißt es beim Weininstitut.

Deutsches Weininstitut über Eiswein