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Wo geht's zur Zukunft? Automanager treffen sich zu Gipfel

Ola Källenius
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. Foto: Boris Roessler/dpa
Die deutsche Autoindustrie tut sich schwer im Moment. Unter Einsatz von Milliarden wird der beste Weg in die Zukunft gesucht - und welcher das ist, ist alles andere als klar. Beim Branchengipfel in Nürtingen geht es um wahrhaft existenzielle Fragen.
Nürtingen.

Nürtingen (dpa) - Kleine Erfolgsmeldungen heben in diesen Tagen zumindest bei einigen die Stimmung, doch die Autobranche bleibt insgesamt im Krisenmodus. Über Auswege aus dieser Krise tauschen sich Spitzenvertreter der deutschen Hersteller und Händler am Mittwoch beim «Branchengipfel» des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) in Nürtingen bei Stuttgart aus - mit durchaus kritischem Grundton: Haben die großen Zukunftsthemen tatsächlich das Potenzial, die Zukunft zu sichern?, lautet eine der Kernfragen, zu denen unter anderem Daimler-Vorstandschef Ola Källenius Stellung beziehen wird.

Als Gäste und Redner werden außerdem Opel-Chef Michael Lohscheller sowie VW-Vorstand Jürgen Stackmann und BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer und viele weitere Manager erwartet.

IfA-Chef Stefan Reindl sieht derzeit vor allem die Auslandsmärkte als Problem und in den anstehenden Weichenstellungen beim Brexit oder im Streit um Zölle «Schlüsselentscheidungen» für die gesamte Branche. «Die Frage ist, inwiefern und in welchem Ausmaß das bei uns ankommen wird», sagte er im Vorfeld. Denn bislang werde zwar viel befürchtet, aber mit voller Wucht angekommen seien die meisten Probleme noch gar nicht. Dass die Hersteller derzeit ausgesprochen vorsichtig agierten und alles auf den Prüfstand stellten, hält Reindl für die einzig richtige Option. Gleichwohl dürfe man nicht alles schlechtreden. «Wir stehen nicht unmittelbar vor dem Kollaps», sagte er.

Daimler-Chef Källenius kommt immerhin mit Rückenwind aus den jüngsten Verkaufsstatistiken bei der Kernmarke Mercedes-Benz zu seinem Beinahe-Heimspiel in Nürtingen. Nach einem mauen ersten Halbjahr hat der Stuttgarter Konzern das Blatt im September wenden und die Absatzzahlen ins Plus drehen können.

Der Knackpunkt sei, sagte Reindl, dass all die Probleme die Branche in Zeiten einer riesigen und vor allem teuren Transformationsphase träfen. «Das macht derzeit die Situation so prekär», sagte der IfA-Chef, der erstmals mehr als 600 Teilnehmer beim «Branchengipfel» begrüßen kann. Und deshalb sei es richtig, dass die Konzerne reagierten. «Es wird derzeit eine Reihe wichtiger Entscheidungen getroffen», betonte Reindl. Ob die alle auch richtig seien, werde man allerdings wohl erst in einigen Jahren wissen.

Webseite zum IfA-Branchengipfel