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Erlass der Kita-Gebühren
Bayern führt Maskenpflicht in Läden und Nahverkehr ein

Coronavirus – Dresden
In Sachsen gilt bereits im Kampf gegen Corona-Pandemie eine Maskenpflicht in Bus und Bahn. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Nun also doch: Nach einigem Hin und Her soll auch in Bayern in Kürze eine Maskenpflicht in Geschäften, Bussen und Bahnen gelten. Noch vor Kurzem hatte Ministerpräsident Söder eine andere Linie vertreten.

München (dpa) - Bayern führt wegen der Corona-Krise nun doch eine Maskenpflicht in allen Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr ein. Von kommender Woche an sind Mund-Nasen-Schutz, Alltagsmasken oder auch Schals Pflicht, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer Regierungserklärung im Landtag ankündigte.

«Man nennt das im allgemein auch eine Maskenpflicht.» Zudem kündigte Söder an, dass Eltern für die kommenden drei Monate keine Gebühren für Kindergarten oder Kitas zahlen müssen, wenn diese wegen der Corona-Krise geschlossen sind.

Bayern ist damit nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern das dritte Bundesland mit einer Maskenpflicht. In Sachsen muss seit Montag beim Einkauf und im Nahverkehr ein Mund-Nasen-Schutz oder Schal getragen werden. In Mecklenburg-Vorpommern gilt dies vom 27. April an im Nahverkehr. Zudem gibt es eine solche Pflicht in einzelnen Städten. Die Bundesregierung empfiehlt bislang nur «dringend», Masken zu tragen.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte sich das bayerische Landeskabinett darauf verständigt, dass es keine generelle Maskenpflicht, sondern lediglich ein «Mundschutzgebot» geben soll. Nun sagte Söder: «Appelle allein werden wahrscheinlich nicht die notwendige Sicherung sein.» Deshalb habe man sich nun als erstes westdeutsches Bundesland zu diesem Schritt entschieden.

Tausende Dresdner haben am Montagmorgen für eine kostenlose Schutzmaske Schlange gestanden. Über mehrere hundert Meter standen die Bürger am Dresdner Rathaus, wo nach Angaben der Stadt rund 20.000 Mund-Nasenbedeckungen aus Stoff in den Farben schwarz oder weiß verteilt wurden.

Pro Person wurde eine Maske ausgegeben - eine weitere durfte für Familienmitglieder mitgenommen werden. Insgesamt hat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) rund 200.000 Masken geordert, die in den nächsten Tagen dezentral an Einwohner der Stadt verteilt werden sollen. Der Mund- und Nasenschutz stammt aus der Produktion von Dresdner Firmen.