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Sechs-Tage-Woche nötig
BER-Baustelle steht unter Termindruck

Hauptstadtflughafen BER
Testlauf: Koffer im Terminal des Hauptstadtflughafens BER. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Alles macht sich bereit für die geplante Flughafeneröffnung: Nun wurden die Bus- und Bahnverbindungen präsentiert. Doch in den Terminals ist noch viel zu tun - zu viel für fünf Arbeitstage die Woche.

Berlin (dpa) - Am Terminal des neuen Hauptstadtflughafens muss möglicherweise bis zum Ende aller Zeitpuffer gearbeitet werden. Der Flughafen soll nach jahrelangen Verzögerungen Ende Oktober 2020 in Betrieb gehen.

Die Baufirma ROM rechnet aber damit, dass sie noch bis Mitte 2020 im Terminal arbeiten muss. «Dann sind wir mit der Mannschaft vor Ort fertig», sagte ihr Geschäftsführer Jürgen Sautter am Freitag im Berliner Abgeordnetenhaus.

Vom Sommer an sollen aber auch 20.000 Freiwillige den Flughafen testen. Das Bauamt hatte deutlich gemacht, dass dann nicht mehr gebaut werden darf und alle notwendigen Bestätigungen und Abnahmen vorliegen müssen. Vor der geplatzten Flughafeneröffnung 2012 hatte es einen Probebetrieb parallel zu umfangreichen Bauarbeiten gegeben.

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die geplante Inbetriebnahme am 31. Oktober 2020. Im Bahnhof unter dem BER soll dann alle zwei Stunden auch ein Intercity (Rostock-Dresden) halten, wie der Flughafen und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mitteilten. Insgesamt gebe es dann pro Stunde 14 Zughalte. Im kommenden Jahr sollen knapp 60 Prozent der An- und Abreisen mit dem Öffentlichen Personennahverkehr laufen. Langfristig stehe ein Ziel von 70 Prozent, sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup.

Auf der Baustelle ist der Termindruck groß. Nach Sautters Worten soll ROM (Rudolf Otto Meyer Technik GmbH) nun auch samstags im Terminal arbeiten. Probleme gibt es auch im Terminal 2. BER-Technikchef Carsten Wilmsen sagte, dort arbeiteten Gewerke parallel - was Kosten nach sich zieht. Es seien Ergänzungsvereinbarungen im einstelligen Millionenbereich geschlossen worden. Bislang war das Zusatzterminal mit 200 Millionen Euro veranschlagt gewesen.

Aus Sicht von ROM-Manager Sautter sind die Planungsdefizite im Terminal 2 weniger kritisch als im Hauptterminal. Dort arbeiten die Elektriker an Kabeln für die Sicherheitsbeleuchtung und Notstromversorgung. Weil auf den dafür vorgesehenen Metallbrücken zum Teil zu viele Leitungen liegen, müssen Kabel neu gezogen oder die Aufhängung der Brücken verstärkt werden. Das sei eine Folge der zahlreichen Umplanungen, etwa beim Brandschutz, wie Sautter im BER-Untersuchungsausschuss sagte. «Die Kabel müssen ja irgendwohin.» Die Lösung dieses Problems hatte sich immer wieder verzögert.

Sautter wies den Verdacht zurück, sein Unternehmen arbeite nicht schnell genug. Die Auftragslage sei gut, er könne die Elektriker vom BER auch gut anderswo gebrauchen. «Wir haben mehrere Projekte in Deutschland, und der Flughafen ist nicht unbedingt Top 10.» Sautter sagte, es habe auch keine bewusst schlechten Leistungen durch die ROM-Vorgängerfirma Imtech gegeben.

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