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«Looking for Freedom»
David Hasselhoff feiert sein Mauer-Jubiläum

David Hasselhoff
David Hasselhoff vor der East Side Gallery. Foto: Jens Kalaene
David Hasselhoff und die Berliner Mauer, das ist eine besondere Geschichte. Seit vielen Jahren wird der «Baywatch»-Star nach einem Gerücht gefragt - das er immer wieder dementiert.

Berlin (dpa) - David Hasselhoff ist einer der wenigen US-Stars, die wissen, wer Carmen Nebel ist und den ZDF-«Fernsehgarten» kennen. Was er an Deutschland am meisten mag? «Dass ich nach 30 Jahren immer noch beliebt bin», sagt Hasselhoff bei seinem jüngsten Besuch in Berlin.

Vor 30 Jahren fiel die Mauer. Hasselhoff hat kurz danach zu Silvester am Brandenburger Tor «Looking for Freedom» gesungen. Seitdem könnte sich der «Baywatch»-Schauspieler das Etikett «Kult» an die Lederjacke heften. Im Ausland denken viele, dass alle Deutschen David Hasselhoff lieben. Das Mauerfalljubiläum ist gut für ihn. Er vermarktet sich mit Selbstironie.

Mit Turnschuhen und Lederjacke kommt er am Dienstag zur East Side Gallery, dem von Künstlern bemalten und längsten Rest der Berliner Mauer. Hasselhoff kaut Kaugummi, das schwarze Hemd ist über dem weißen Brusthaar weit aufgeknöpft, für seine 67 Jahre sieht seine Stirn ziemlich glatt aus. «1,2 Polizei», ruft er den Fotografen zu. Er reckt die Daumen hoch und posiert ein bisschen wie James Bond. Fragen müssen ihm die Reporter eigentlich nicht stellen. Hasselhoff redet drauf los.

Also: Er ist froh, dass noch Reste der Mauer stehen. Einige der Neubauten an der East Side Gallery sieht er zum ersten Mal. Sie gefallen ihm nicht sonderlich. Aber man habe es geschafft, etwas von der Mauer zu erhalten. Das sei sehr wichtig, findet er. Hasselhoff kennt die Interessen der Touristen: «Was wollen die Leute sehen, wenn sie das erste Mal in Berlin sind? Sie wollen die Mauer sehen, sie wollen mit dem Trabi fahren und sie wollen zum Brandenburger Tor.»

Hasselhoff stellt in Berlin das Audible-Hörbuch «Up Against The Wall – Mission Mauerfall» vor, das am 3. Oktober veröffentlicht wird. Er selbst ist in der englischen Fassung zu hören. Die deutsche Stimme kommt von William Cohn, bekannt aus der Jan-Böhmermann-Sendung «Neo Magazin Royale».

Die Geschichte führt ins Jahr 1989 nach Berlin und dreht sich um einen CIA-Agenten, der David Hasselhoff zum Verwechseln ähnlich sieht. Laut Hasselhoff hat die Hörbuchgeschichte viel Humor, er sei darin eine Art Karikatur. Es könnte auch ein Film werden. Grundsätzlich gilt: «Es ist eine gute Zeit für mich.»

Der Krimi spielt auch mit dem absurden Gerücht, Hasselhoff persönlich habe die Mauer zu Fall gebracht. Dazu werde er seit 30 Jahren gefragt, sagt er. «Die Antwort ist: Ich hatte nichts mit dem Einreißen der Mauer zu tun, sondern ich habe ein Lied über Freiheit gesungen.»

Der Osten und Hasselhoff, das ist eine besondere Beziehung: Er hat Ostdeutschland schon vor seinem Silvester-Auftritt 1989 am Brandenburger Tor besucht. Nach dem Mauerfall drehte er eine Fernsehdokumentation für «National Geographic» über Menschen, die auf spektakuläre Weise aus der DDR geflohen sind. Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, wird Hasselhoff wieder in Berlin singen. Als Gast bringt er Blümchen mit. Hasselhoff verspricht, es werde ein absolut verrückter und fantastischer Abend.