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Nach Sieg in Hannover
Der nächste Auftrag: Schalke 04 will ins Pokal-Halbfinale

Alexander Nübel
Schalkes Torwart Alexander Nübel hielt seinen Kasten gegen Hannover 96 sauber. Foto: Swen Pförtner
Die Erleichterung war riesig: Durch einen 1:0-Sieg in Hannover hat Schalke 04 seine Negativserie beendet. Im DFB-Pokal winkt jetzt am Ende einer völlig verkorksten Saison sogar noch ein Titel.

Gelsenkirchen (dpa) - Bislang ist Jochen Schneider beim FC Schalke 04 nicht durch allzu forsche Töne aufgefallen. Nach dem 1:0-Sieg bei Hannover 96 sagte der neue Sportvorstand aber: «Die Mannschaft hat den Auftrag erfüllt.» Und auch «für Mittwoch ist der Auftrag klar: Wir möchten ins Halbfinale.»

Am Mittwochabend (20.45 Uhr/ARD) spielen die Schalker im DFB-Pokal in der Runde der letzten Acht gegen Werder Bremen. Im eigenen Stadion. Vor mehr als 60.000 Zuschauern. Eine völlig verkorkste Saison hält dem Tabellen-14. der Fußball-Bundesliga sogar noch die Aussicht auf einen Titel bereit. So schnell geht das manchmal in diesem Sport.

Bis zum späten Sonntagnachmittag gegen 17.07 Uhr, als Torwart Alexander Nübel in Hannover die letzte von gleich mehreren Heldentaten vollbrachte, zitterten die Schalker darum, nicht noch tiefer in den Abstiegskampf hineinzurutschen. Nur gut zehn Minuten später, als eine Pleitenserie von sechs Niederlagen am Stück endlich zu Ende ging, war der Kopf für das Pokal-Highlight auf einmal frei.

«Manchmal braucht man einen dreckigen Sieg», sagte Nübel. Vor dem Spiel gegen Werder ist er deshalb zuversichtlich. «Wir haben schon in der Bundesliga ein gutes Spiel gegen sie gemacht. Wenn wir damals das 1:0 mit in die Pause nehmen, gewinnen wir da auch. Und wenn wir am Mittwoch wieder genauso spielen, dann wird das ein enges Spiel.»

Zeitlich gesehen liegt das Bundesliga-Duell zwischen Werder und Schalke zwar erst dreieinhalb Wochen zurück. Sportlich betrachtet haben die Schalker Teams von Anfang März und Anfang April aber nicht mehr viel gemeinsam.

Das 2:4 in Bremen war das letzte Bundesliga-Spiel unter Domenico Tedesco. Der mittlerweile freigestellte Trainer versuchte seinerzeit, mit den Spielern, die noch zu ihm standen, seinen Job zu retten. Leistungsträger wie Daniel Caligiuri und Weston McKennie haben sich seitdem verletzt. Umgekehrt war Suat Serdar, der in Hannover in der 39. Minute das Siegtor schoss, am 8. März in Bremen noch gesperrt.

Am auffälligsten ist aber, dass der neue Trainer Huub Stevens auf die Spieler setzt, die unter Tedesco am Ende keine Rolle mehr spielten: Mark Uth im Angriff, Sebastian Rudy und Omar Mascarell im Mittelfeld. Zählt man den zuvor ebenfalls enttäuschenden Suat Serdar dazu, hatten die Schalker bei der Verpflichtung dieser Profis bislang Kapital von mehr als 35 Millionen Euro verbrannt. Stevens macht sich nun daran, dieses Geld wie auch den gesamten Rest der Saison zu retten.

«Ich hoffe, dass der Sieg den Jungs ein wenig Vertrauen gibt», sagte der 65-Jährige. Sein eigener Beitrag dazu ist der gleiche wie schon in den vorangegangenen 25 Jahren seiner Trainerlaufbahn: Stabilität schaffen, die Defensive stärken.

Selbst bei einem angeschlagenen Gegner wie dem Tabellenletzten Hannover lautete die Strategie in der zweiten Halbzeit nicht etwa, auf ein zweites Tor zu drängen und selbst die Entscheidung zu suchen, sondern: «Sicher stehen», wie Nübel hinterher verriet. Das sah nicht schön aus, das wäre auch beinahe in die Hose gegangen. «Das war am Ende aber erfolgreich», meinte der Torwart.

Daten zum Spiel in Hannover

Der Teamvergleich gegen Hannover

Homepage des FC Schalke 04

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Der Teamvergleich gegen Bremen