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«Welcome 2019»
Friedliche Riesenparty am Brandenburger Tor

Silvester – Berlin
Silvester am Brandenburger Tor. Foto: Monika Skolimowska Foto: dpanitf3
Silvester – Berlin
Deutschlands größte Silvesterparty am Brandenburger Tor bleib friedlich. Foto: Monika Skolimowska
Geböllert werden darf dort nicht. Aber Deutschlands größte Silvesterparty vor dem Brandenburger Tor ist trotzdem nicht leise. Am Abend brummt die Stimmung - und es ist friedlich.

Berlin (dpa) - Sie kamen aus Delhi, Litauen oder den Niederlanden - und viele trugen neonleuchtende Brillen und leuchtende Luftballons: Ziemlich friedlich und sehr fröhlich haben laut Veranstalter einige Hunderttausend Menschen den Jahreswechsel auf der größten Party Europas im Herzen Berlins gefeiert.

Das Motto der Partymeile am Brandenburger Tor: «Welcome 2019». «Es war schon früh richtig voll», sagte eine Polizeisprecherin und bestätigte nach Mitternacht: «Es war trotzdem im Großen und Ganzen eine entspanntes Fest.»

Schon seit dem Nachmittag hatten sich an den Eingängen Schlangen gebildet, wie eine Sprecherin der Veranstaltung sagte. Dies war auch den Sicherheitskontrollen geschuldet. Feuerwerk, Flaschen, spitze Gegenstände und größere Taschen waren auf dem Party-Areal verboten. Die Besucher - viele mit leuchtenden Brillen und Luftballons ausgestattet - feierten den Jahreswechsel zu einem buntgemixten Bühnenprogramm, das von Eagle Eye Cherry über DJ Bobo, Bonnie Tyler und Alice Merton bis Nico Santos reichte. Höhepunkt auch in diesem Jahr: das Höhenfeuerwerk über dem Brandenburger Tor um Mitternacht.

Anders als in den Vorjahren gab es laut Polizei bis Mitternacht kaum unangenehme Vorfälle - keine Übergriffe auf Helfer oder Polizisten wurden demnach bis dahin gemeldet, und zunächst auch nur zwei Beschwerden über Antanzereien. «Es ist wirklich recht ruhig dieses Jahr», sagte eine Sprecherin.

Das galt zwar aus Sicht der Sicherheitskräfte, aber nicht für den Besucherandrang: Schon anderthalb Stunden vor Mitternacht waren die Zugänge zu dem riesigen Party-Areal geschlossen worden - wegen Überfüllung. Zahlreiche Besucher waren eigens aus dem Ausland gekommen. Darunter auch Shruti Stivastava, die extra aus Delhi angereist war, um mit ihrem in Aachen lebenden Bruder Aniket zu feiern. Für Berlin entschieden sich die beiden nach einer Google-Suche: «Hier soll man am besten feiern können», sagte Aniket. «Es ist toll - die Lichtshow, die Musik, die Leute.» Um die Sicherheit machten sie sich keine Sorgen - es gebe ja Einlasskontrollen.

Alexandra Wang und Katerina Xue reisten aus Großbritannien und den Niederlanden nach Berlin. «Vor allem für das Feuerwerk», sagten sie. Sie hätten schon viel über Berlins berühmte Riesenparty gehört. Dort war der Andrang irgendwann so groß, dass es vor der Bühne eng wurde. «Es ist so voll», stöhnte Joe Lesvinciunate aus Litauen. Zwei Stunden stand sie vor einem Absperr-Gitter, dem letzten vor der Bühne. Oben spielte schließlich DJ Bobo. Aber: «Das kann man nicht wirklich genießen hier.» Mehrere Male musste sich das Security-Personal gegen die Absperrung drücken, um die Menschen zurückzuhalten.

Für die Sicherheit der Gäste war ein Großaufgebot von Polizisten am Ort. Auf der Partymeile und am Alexanderplatz zusammen waren es laut Tweet der Polizei rund 1300 Einsatzkräfte. Die Berliner Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 1400 haupt- und ehrenamtlichen Helfern im Einsatz.

Doch außer ein paar verbotener Böller, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz oder mal einer Schlägerei verlief bis Mitternacht alles friedlich. Zuvor hatten angesichts der Zunahme von Angriffen auf Polizisten und Feuerwehrleute die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Respekt gegenüber den Einsatzkräften gefordert. «Polizei und Rettungskräfte sind auch Silvester für Euch da. Lasst Sie Ihre Arbeit machen und greift Sie nicht an. Sie sind für Euch da», ermahnte GdP-Bundeschef Oliver Malchow über Twitter. Offenbar stieß sein Appell auf offene Ohren.

Internetseite zur Partymeile am Brandenburger Tor

Twitteraccount Berliner Feuerwehr

Twitteraccount Polizei Berlin

Twitteraccount Unfallkrankenhaus Berlin

Tweet der GdP Pressestelle

Interview RBB