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Plagiatsverdacht
FU Berlin prüft Dissertation von Ministerin Giffey

Franziska Giffey
Giffey weist ein bewusstes Plagiat zurück: «Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst», sagt sie. Foto: Britta Pedersen
Berlin (dpa) - Wegen eines Plagiatsverdachts prüft die Freie Universität Berlin (FU) die Doktorarbeit von Familienministerin Franziska Giffey. Die SPD-Politikerin hat die Hochschule selbst um diese Prüfung gebeten, wie das Nachrichtenmagazin «Spiegel» berichtete.

Die Universität erklärte, sie werde dieser Bitte nachkommen und «in Kürze ein entsprechendes Verfahren einleiten». Giffey wies ein bewusstes Plagiat zurück: «Ich habe diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst», sagte sie.

Dem Bericht zufolge untersuchen die Plagiatsjäger der Webseite VroniPlag Giffeys Arbeit. Gefunden hätten sie zahlreiche wörtliche oder sinngemäße Textübernahmen, die nicht gekennzeichnet seien. Der Jurist und VroniPlag-Akteur Professor Gerhard Dannemann sagte dem ZDF: «Es ist jetzt nicht eine Arbeit, die einfach aus fünf Arbeiten zusammengeflickt worden ist.» Sondern es seien mal zwei Sätze, mal ein Absatz übernommen, aber «über eine ganz erhebliche Zahl von Seiten hinweg». Die Autorin habe «gegen Zitierregeln für wissenschaftliches Arbeiten sehr klar verstoßen».

Giffey promovierte von 2005 bis 2009 im Bereich Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema «Europas Weg zum Bürger - Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft».