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Abzocke mit Fake-Autohäusern
Geständnis im Prozess um Betrug beim Online-Autokauf

Prozess um Betrug beim Online-Autokauf
Insgesamt fünf Angeklagte stehen in dem Verfahren als mutmaßliche Betrüger in München vor Gericht. Foto: Britta Schultejans/dpa
München (dpa) - Im Prozess um millionenschweren Betrug beim Online-Autohandel hat der Hauptangeklagte sich am Mittwoch bei Mitangeklagten und Opfern entschuldigt.

«Ich bereue zutiefst, was ich gemacht habe», sagte der 41-Jährige vor dem Landgericht München I. Er wolle sich vor allem dafür entschuldigen, seine Lebensgefährtin in die Sache hineingezogen habe. Was ihm vorgeworfen werde, stimme größtenteils.

In einer Erklärung, die seine Anwältin verlas, begründete der mehrfach vorbestrafte Vater von zwei Kindern den großangelegten Betrug mit Fake-Autohäusern mit Geldsorgen und hohen Schulden. Er sei in die Fänge von «Düsseldorfer Anlagebetrügern» geraten, die Geld von ihm forderten und ihm und seiner Familie Gewalt angedroht hätten. «Rocker aus Essen» hätten ihm außerdem Probleme gemacht. Außerdem habe er regelmäßig Kokain konsumiert, um mit dem finanziellen Druck umgehen zu können.

Durch die Verwicklung in den Anlagebetrug sei er ohnehin davon ausgegangen, über kurz oder lang wieder im Gefängnis zu landen. «Ich stand in meinem Leben an einer Abzweigung», hieß es in der Erklärung. «Ich verlor alle Skrupel und Hemmungen.» Seine Lebensgefährtin, die mit ihm auf der Anklagebank sitzt, habe nicht gewusst, «was sie da eigentlich macht».

Insgesamt fünf Angeklagte stehen in dem Verfahren als mutmaßliche Betrüger vor Gericht, weil sie ihre Opfer vor allem mit nicht-existenten Autohäusern im Internet um insgesamt mehr als eine Million Euro gebracht haben sollen. In Bayern, Hessen und Sachsen sollen sie ihr Unwesen getrieben und Menschen online dazu gebracht haben, viel Geld für Autos zu überweisen, die es nie gab.

Mitteilung der Staatsanwaltschaft