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Betreuung bei der Geburt
Grünen-Frauen wollen Hebammenberuf attraktiver machen

Hebamme mit Säugling
Eine Hebamme steht neben einem Säuglingsbett in einer Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Foto: Arno Burgi/Illustration
Berlin (dpa) - Mehr Geld, mehr Zeit, neue Ausbildung: Die Grünen wollen den Beruf der Hebamme attraktiver machen und Frauen eine intensivere Betreuung bei der Geburt ermöglichen.

Der Bundesfrauenrat und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Frauen der Partei tagen an diesem Wochenende gemeinsam und wollen dazu einen Beschluss fassen. Unter anderem wollen die Grünen eine bessere Bezahlung der Hebammen und «verpflichtende Personalschlüssel», die gewährleisten sollen, «dass eine Eins-zu-Eins-Betreuung durch Hebammen in allen wesentlichen Phasen der Geburt sichergestellt ist», wie es im Antrag heißt.

Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen, Gesine Agena, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Immer mehr Hebammen geben ihren Beruf aufgrund von schlechter Bezahlung und unzureichenden Arbeitsbedingungen auf.» Sie seien aber unverzichtbar für einen guten Start ins Leben. Die Grünen unterstützen die von der EU vorgegebene und von Gesundheitsminister Jens Spahn schon auf den Weg gebrachte Reform der Hebammen-Ausbildung, die künftig ein Studium sein soll. «Das soll aber nicht zu Nachteilen für bereits tätige Hebammen führen», sagte Agena. «Ihnen muss es möglich sein, eine nachträgliche akademische Qualifikation zu erreichen, ohne ebenfalls ein vollständiges Studium durchlaufen zu müssen.»

In dem Antrag werden Kaiserschnitte als lebensrettende Maßnahme anerkannt, allerdings wollen die Grünen angesichts der vergleichsweise hohen Kaiserschnittrate in Deutschland «Fehlanreize» beseitigen, wie es im Antrag heißt: «Kliniken sollten verpflichtet sein, ihre Kaiserschnittraten und die Maßnahmen zur Senkung derselben zu veröffentlichen.»

Informationen zum Bundesfrauenrat am 4. und 5. Mai 2019 in Berlin