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Extremismus
Hitler-Bilder in Chats von Beamten kursieren schon länger

Chatgruppen
Gegen rund 70 Beamte, die bislang in den Chatgruppen als Teilnehmer identifiziert wurden, sollen nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet werden. Foto: Sebastian Gollnow
Das LKA Baden-Württemberg hat disziplinarrechtliche Schritte gegen rund 70 Beamte eingeleitet. Zuvor soll ein Polizist Bilder von Adolf Hitler und Hakenkreuzen in verschiedenen Chatgruppen mit Kollegen verbreitet haben.

Ulm. Die Bilder von Hitler und Hakenkreuzen in Chatgruppen mit zahlreichen Mitarbeitern der Polizei Baden-Württemberg sollen schon seit einem längeren Zeitraum die Runde machen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Sicherheitskreisen erfuhr, kursierten die ersten Bilder in den Gruppen vor mindestens vier Jahren. Gegen rund 70 Beamte, die bislang in den Chatgruppen als Teilnehmer identifiziert wurden, sollen nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet werden. Es seien auch Entlassungen möglich, sagte ein Sprecher des LKA.

Ein Polizist soll Bilder von Adolf Hitler und Hakenkreuzen in verschiedenen Chatgruppen mit Kollegen verbreitet haben. Die Behörden ermitteln gegen den Mann unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Der 28-Jährige wurde vom Dienst suspendiert, wie das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft mitteilten. Gegen fünf weitere Polizeibeamte werde ebenfalls strafrechtlich ermittelt.

Die Behörden beschlagnahmten nach eigenen Angaben die Mobiltelefone der Beschuldigten und prüften dabei etwa 6000 Chatgruppen - bei 13 dieser Gruppen stellten sie strafrechtlich relevante Inhalte fest.

© dpa-infocom, dpa:221209-99-839970/2