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GPS-Sender könnten helfen
Jeder Vierte auf dem Land hat Angst vor dem Wolf

Hinweistafel
"Achtung Wolfsregion, Betreten auf eigene Gefahr": Hinweistafel am Rand der Timmerloher Heide in der Nähe von Soltau direkt an der Bundesautobahn 7. Foto: Holger Hollemann
Jeder vierte Bewohner auf dem Land hat nach einer Umfrage Angst vor Wölfen. Ob es sich, wie nun bei der Friedhofsattacke, tatsächlich um einen Wolf handelt, wollen Experten klären. So einfach aber lässt ein Wolf sich nicht mit einem GPS-Sender ausstatten, zeigt sich jetzt.

Hannover (dpa) - Jeder vierte Bewohner sehr dünn besiedelter Gebiete sieht in der wachsenden Zahl der Wölfe in Deutschland eine Gefahr für sich persönlich. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von t-online.de hervor.

In sehr dicht besiedelten Gebieten fürchteten lediglich etwa 14 Prozent der Befragten Wolfsangriffe.

Insgesamt gaben fast 80 Prozent der Befragten an, sie hätten keine Angst vor dem Wolf. Rund 18 Prozent sagten, die Ausbreitung der Tiere ängstige sie. Ältere Menschen waren besorgter als Jüngere. Das Institut hatte vom 29. November bis 4. Dezember 5029 Menschen online die Frage gestellt: «Nehmen Sie die wachsende Zahl frei lebender Wölfe in Deutschland als Gefahr für Sie persönlich wahr?»

In Steinfeld nordöstlich von Bremen hatte Ende November ein 55-Jähriger angegeben, bei Arbeiten auf einem Friedhof von einem Wolf gebissen worden zu sein. Eine DNA-Untersuchung wies später aber nur Hundespuren auf dem Pullover des Mannes nach. Umweltminister Olaf Lies (SPD) schloss am Dienstag allerdings nicht aus, dass doch ein Wolf in Betracht kommt, da Proben erst nach Reinigung der Wunde genommen wurden. Das Ministerium will den Vorfall so weit wie möglich aufklären. Der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen geht indes von einem Hundebiss aus.

«Dies wird auch dadurch gestützt, dass sowohl das Verhalten der Tiere, als auch das Aussehen mit mindestens einem dunklen Tier und drei helleren für Hunde spricht. Denn in Niedersachsen gibt es ausschließ graue, freilebende Wölfe», sagte Nabu-Landeschef Holger Buschmann.

Als problematisch erweist sich unterdessen der Versuch von Wissenschaftlern, Wölfe für die Ausstattung mit einem GPS-Sender in eine Falle zu locken. Seit Wochen erfolglos geblieben sei deshalb der Versuch, einen Wolf eines Rudels in Munster mit einem Sender zu versehen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover am Mittwoch. Kein Tier sei bislang in die auf einem Bundeswehrgelände aufgestellte Kastenfalle gelaufen.

Wolfsbüro des NLWKN

Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft

Dokumentationsstelle des Bundes zum Wolf