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Georgier in Berlin erschossen
Kanzleramt: Moskau soll bei Ermittlungen in Mordfall helfen

Mord an Georgier in Berlin
Beamte der Spurensicherung sichern Spuren am Tatort: Der 40 Jahre alte Georgier war im August in einem Berliner Park erschossen worden. Foto: Christoph Soeder/dpa
Berlin (dpa) - Nach dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier in Berlin hat Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) Russland aufgefordert, die Ermittlungen zu unterstützen.

«Die Ausweisungen sehen wir als sehr eindringliches Signal an die russische Seite, uns unverzüglich bei der Klärung der Identität und der Hintergründe zu der Person des mutmaßlichen Täters umfassend zu unterstützen», sagte er dem «Spiegel». «Vor dem Hintergrund der monatelang fehlenden Unterstützung habe ich absolut kein Verständnis dafür, dass Russland empört ist oder sogar über Gegenmaßnahmen nachdenkt.»

Der 40 Jahre alte Georgier war im August in einem Berliner Park erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, ein 49-Jähriger mit russischem Pass, wurde festgenommen und schweigt zu den Vorwürfen. Wegen des Verdachts, dass staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien den Mord in Auftrag gegeben hatten, übernahm mittlerweile die Bundesanwaltschaft den Fall. Die Bundesregierung wies zwei russische Diplomaten aus. Russland kündigte im Gegenzug eigene Schritte an. Seitdem halten sich beide Seiten über ihr weiteres Vorgehen bedeckt.

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), bezeichnete die Ausweisungen als angemessen. Es gehe jetzt darum zu ermitteln, ob der Fall zum russischen Muster gehöre, übergelaufene Agenten und andere Staatsfeinde im Ausland umzubringen, sagte Röttgen dem «Spiegel».