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Ukraine-Krieg
Lambrecht: Drohungen Putins gegen Ost-Staaten ernstnehmen

Christine Lambrecht
Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Verteidigung, spricht in der Haushaltsdebatte im Bundestag. Foto: Kay Nietfeld
Die Ampel-Regierung macht die Vollausstattung der Bundeswehr zu einer Hauptaufgabe. Die Verteidigungsministerin wirbt um Zustimmung - und sagt den östlichen Verbündeten Unterstützung zu.

Berlin. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat im Bundestag für das geplante Milliardenprogramm zur Modernisierung der Bundeswehr geworben.

«Wir geben unserer Bundeswehr ihre volle Einsatzbereitschaft zurück», sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch mit Blick auf das angekündigte Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro zur Stärkung der Streitkräfte. Denjenigen, die stets auf nicht gehaltene Ausrüstungsversprechen der Vergangenheit hinwiesen, könne sie versichern: «Aber jetzt, jetzt wird auch gehandelt».

Der von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete Angriff auf die Ukraine sei «ein Krieg - und das sage ich klar und mit schwerem Herzen -, dessen Heraufziehen wir nicht rechtzeitig erkannt haben, den wir vielleicht auch nicht wahrhaben wollten», sagte die SPD-Politikerin. «Es ist ein Krieg, in dem Russland alle, alle zivilisatorischen Werte aufgegeben hat.»

Lambrecht: Details zu Waffenlieferungen hochsensibel

Zugleich versicherte sie: «Wir stehen fest an der Seite dieser Verbündeten in Osteuropa, denen Putin schon seit langem droht. Und diese Drohungen sind ernstzunehmen.» Deutschland und die EU hätten Russland mit «beispiellosen Sanktionen» belegt. Deutschland unterstütze die Ukraine auch mit der Lieferung von Waffen. Es müsse aber klar sein, «wir dürfen als Bündnis nicht Kriegspartei werden».

Erneut und ausdrücklich warnte sie davor, Details über die Lieferung von Waffen bekannt zu machen. Transporte dürften nicht zur Zielscheibe werden und würden von Russland beobachtetet. Dies konnte auch als Reaktion auf Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verstanden werden, die im Bundestag kurz zuvor eine Lieferung weiterer Flugabwehrraketen bekanntgegeben hatte.

Der Einzelplan 14 des Bundeshaushalts 2022 - Kern der Verteidigungsausgaben - steigt auf 50,33 Milliarden Euro. Im Verteidigungsetat nicht enthalten ist allerdings das geplante neue Sondervermögen «Bundeswehr», das mit einer Kreditermächtigung in Höhe von 100 Milliarden Euro ausgestattet werden soll. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Bundesregierung die Modernisierung der Streitkräfte zu einer Hauptaufgabe gemacht.

© dpa-infocom, dpa:220323-99-642379/2