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Krankenhäuser
Lauterbach plant Hilfspaket für Kliniken

Notaufnahme
Auch Kliniken sind durch steigende Energiekosten belastet. Foto: Julian Stratenschulte
Auch Kliniken rechnen mit steigenden Betriebskosten durch die hohen Energiepreise. Der Gesundheitsminister verspricht Abhilfe.

Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat ein Hilfspaket für die Kliniken wegen stark gestiegener Betriebskosten angekündigt. «In dieser Energie- und Inflationskrise lassen wir unsere Krankenhäuser nicht im Stich und werden sie über den Herbst und über den Winter bringen», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in der Haushaltsdebatte im Bundestag. Dafür sollten in den nächsten Wochen konkrete Vorschläge vorgelegt und mit den Ländern beschlossen werden. Es gehe um kurzfristige Lösungen, damit Kliniken jetzt nicht in unüberbrückbare Schwierigkeiten durch Liquiditätsprobleme kommen.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte zuletzt dringend einen sofortigen Inflationsausgleich gefordert, da Kliniken deutlich gestiegene Energiekosten nicht weitergeben könnten.

Personal soll entlastet werden

Lauterbach hob als weitere politische Schwerpunkte auch Neuregelungen zur Entlastung von Pflegekräften hervor. Zudem sollen Kinderkliniken aus dem Finanzierungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle herausgenommen werden. So könnten sie anfallende Kosten abrechnen. Es könne nicht länger akzeptiert werden, dass ökonomische Aspekte Einfluss auf Therapieentscheidungen hätten, sagte Lauterbach.

Er bekräftigte das Ziel von mehr Schub bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Hier sei Deutschland nach wie vor «im europäischen Vergleich ein Entwicklungsland». Zentrales Vorhaben seien elektronische Patientenakten, wobei Routinedaten künftig auch für Forschungszwecke genutzt werden könnten. Lauterbach teilte mit, sich in der kommenden Woche bei einem Besuch in Israel über international führende Konzepte dafür zu informieren. Dabei solle auch eine engere Kooperation vereinbart werden.

Der Gesundheitsetat soll 2023 noch 22 Milliarden Euro umfassen und damit deutlich weniger als aktuell mit 64 Milliarden Euro. «Das ist damit zu erklären, dass wir davon ausgehen, dass die Pandemie im nächsten Jahr uns nicht mehr vor teure und unlösbare Probleme stellen wird», erläuterte Lauterbach.

© dpa-infocom, dpa:220908-99-678253/2