Berlin. Mit einem Spezialflugzeug hat die Luftwaffe kriegsverletzte Ukrainer zur Behandlung nach Deutschland geflogen.
Die Bundeswehrsoldaten holten die Patienten am Montag mit dem für medizinische Evakuierungsflüge ausgerüsteten Airbus A310 MedEvac im südostpolnischen Rzeszow ab, wie Luftwaffe und Sanitätsdienst mitteilten. Auf der Liste der Patienten standen zwölf Zivilisten, darunter verletzte Kinder. Einige Patienten wurden von Angehörigen begleitet. Die Maschine startete am frühen Nachmittag.
Die Ukraine hatte eine Bitte um Hilfe an die Europäische Union gerichtet, die von dort an Deutschland und die Bundeswehr ging. Für die Bundeswehr war es der erste Flug mit Patienten aus der Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor gut sechs Wochen.
Unser #A310 #MedEvac ist auf dem Flugplatz in Rzeszów in 🇵🇱 eingetroffen. Wir nehmen jetzt 🇺🇦 Zivilpersonen auf, die im Krieg schwer verletzt wurden. @SanDstBw sorgt für die medizinische Versorgung an Bord. pic.twitter.com/VO1y0VqAGX
— Team Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) April 11, 2022
Das Spezialflugzeug war am Morgen in Köln-Wahn gestartet. Diese Maschine sollte eigentlich bereits stillgelegt werden, der Betrieb war des Krieges in der Ukraine verlängert worden.
Die fliegende Intensivstation der Bundeswehr
Der A310 MedEvac ist die fliegende Intensivstation der Luftwaffe. Verletzte werden in der Luft von Sanitätssoldaten weiterbehandelt. In der Vergangenheit waren aber bereits verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland gebracht worden. Außerdem gab es zivile Hilfstransporte. Die Stadt Rzeszow liegt rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und ist ein wichtiges Drehkreuz für die Unterstützung der Ukraine.
Das Flugzeug kann nach Angaben der Bundeswehr 44 Patienten liegend transportieren. Das maximal 25-köpfige medizinische Personal kann dabei bis zu sechs Patienten intensivmedizinisch versorgen. Einer der größten Einsätze der fliegenden Intensivstation war demnach der Rücktransport von verletzten Deutschen nach dem verheerenden Tsunami 2004 in Südostasien.
© dpa-infocom, dpa:220411-99-882254/3