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Volle Auftragsbücher
Maschinenbauer trotzen konjunkturellen Unsicherheiten

Maschinenbau
Nach einer Delle im September legten die Bestellungen im deutschen Maschinenbau im Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 12 Prozent zu. Foto: Felix Kästle/Symbolbild
Die Auftragsbücher der deutschen Maschinenbauer haben sich im Oktober kräftig gefüllt. Sorgen bereiten der Branche allerdings globale Handelskonflikte sowie die Lage der heimischen Autoindustrie.

Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands Maschinenbauer gehen trotz internationaler Handelskonflikte mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das kommende Jahr. Nach einer Delle im September legten die Bestellungen im Oktober gegenüber dem Vorjahreszeitraum preisbereinigt (real) um 12 Prozent zu.

In den zehn Monaten lagen die Auftragseingänge um 7 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. «Das ist eine gute Botschaft», sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. «Jetzt werden die Aufträge geschrieben, die im nächsten Jahr zu Umsatz führen».

Für das laufende Jahr erwartet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) real fünf Prozent Produktionssteigerung. Für 2019 stellt sich die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie allerdings auf schlechtere Geschäfte ein - unter anderem wegen internationaler Handelskonflikte und der Unsicherheit rund um den britischen EU-Austritt (Brexit).

Sorgen bereitet auch die Situation der deutschen Autoindustrie - ein wichtiger Kunde der mittelständisch geprägten Branche. Wiechers zufolge erwirtschaften die Maschinenbauer rund 10 Prozent des Inlandsumsatzes mit der Autoindustrie. Bislang hätten der Dieselskandal und Umstellung auf den neuen Abgastest WLTP noch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäfte. Die Verunsicherung durch den Dieselskandal und drohende US-Sonderzölle wirkten sich jedoch auf die Investitionsbereitschaft der Autobauer aus. «Das Ganze sehen wir durchaus als ein Risiko.»

Im Oktober profitierten die Maschinenbauer von kräftiger Nachfrage aus dem Inland (plus 11 Prozent) und aus dem Ausland (plus 12 Prozent). «Der Maschinenbau zeigt sich damit robust, die Stagnation im Auftragseingang des Septembers konnte deutlich relativiert werden», bilanzierte Wiechers.