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Polizei sucht Zeugin
Mutmaßlicher Messerstecher von Nürnberg schweigt

Tatwaffe
Das Bild der Tatwaffe - ein Messer - zu sehen auf einem Bildschirm während einer Pressekonferenz zur Festnahme. Foto: Daniel Karmann
Polizei-PK in Nürnberg
Roman Fertinger, Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken, erläutert die Details zu Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von Nürnberg. Foto: Daniel Karmann
Drei Frauen in Nürnberg durch Stiche schwer verletzt
Nach den Angriffen auf drei Frauen in Nürnberg ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Foto: Daniel Karmann
Nach der Messerattacke auf drei Frauen in Nürnberg sitzt ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Der 38-Jährige schweigt zu den Vorwürfen. Die Polizei hofft auf eine Zeugin.

Nürnberg (dpa) - Nach der Festnahme des mutmaßlichen Messerstechers von Nürnberg wertet die Polizei weiter Hinweise zu dem Fall aus. Mehr als 200 seien bisher eingegangen, sagte eine Sprecherin. Details nannte sie nicht.

Der 38 Jahre alte Tatverdächtige schweigt immer noch zu den Vorwürfen, wie die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth auf Anfrage erklärte. Der Deutsche soll am vergangenen Donnerstag drei Frauen im Alter von 26, 34 und 56 Jahren niedergestochen haben. Alle drei Opfer wurden am Oberkörper schwer verletzt - zwei der Frauen waren zeitweise in Lebensgefahr.

Die Polizei sucht nun nach einer möglichen Zeugin, die in der Nähe eines Tatorts im Stadtteil St. Johannis mit einem Hund unterwegs war und etwas gesehen haben könnte. Von ihr erhofften sich die Beamten nützliche Hinweise, sagte die Polizeisprecherin.

Der laut Staatsanwaltschaft gebürtig aus Sachsen-Anhalt stammende Mann - zuvor hieß es fälschlicherweise, er sei gebürtiger Thüringer - sitzt seit vergangenem Freitag wegen Diebstahls in Untersuchungshaft. Er hatte versucht, in einem Geschäft ein Käsemesser zu stehlen.

Die Anklagebehörde will auch «zeitnah» Haftbefehl wegen versuchten Mordes in drei Fällen beantragen. Weil der Mann schon in U-Haft sitze, gebe es erst einmal keinen Grund zur Eile, sagte eine Sprecherin. Der Haftantrag werde höchstwahrscheinlich noch diese Woche gestellt.

Eine Polizeistreife hatte den mehrfach vorbestraften Mann ohne festen Wohnsitz in der Nähe der Tatorte in Gewahrsam genommen. Auf ihn hatten die Beschreibungen der Opfer sowie von Zeugen gepasst. Außerdem hatte er die Tatwaffe dabei - ein Messer. Für die Ermittler erhärtete sich der Tatverdacht unter anderem durch DNA-Spuren eines Opfers an dem Tatmesser.

«Ich kann der bayerischen Polizei nur gratulieren zu diesem schnellen Fahndungserfolg», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer vor dem CSU-Vorstand in München. Auch wenn Polizeipräsenz ein Hauptbeitrag zur inneren Sicherheit sei, könne niemand die Menschen total schützen. «Das kann niemand auf dieser Erde. Aber wir können das Menschenmögliche tun», sagte der CSU-Chef.

Mitteilung zur Festnahme