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Was ist da drin?
Panzerknacker im Rathaus - Gold und Silber im Tresor

Stadt Lübeck öffnet vergessene Tresore
Jan Lindenau (SPD), Bürgermeister von Lübeck, zeigt den Inhalt eines gerade geöffneten Tresors. Foto: Christian Charisius
Jahrzehntelang schlummerten zwei Tresore im Lübecker Rathaus fast vergessen in der Ecke. Nun wurde der erste von professionellen Panzerknackern geöffnet, der zweite ist schwerer zu knacken. Ein Fund verrät viel über die Preisentwicklung.

Lübeck (dpa) - Silber- und Goldmünzen sowie Eintrittskarten zum Preis von 1,50 Deutsche Mark - das ist der Inhalt eines seit zwei Jahrzehnten unbeachteten Tresors im Lübecker Rathaus, den Sicherheitsexperten jetzt unter großem Medieninteresse geöffnet haben.

Bereits nach etwa 15 Minuten gab der kleinere von zwei Panzerschränken seinen Inhalt frei. Insgesamt wurden 30 silberne Thomas-Mann-Gedenkmünzen, eine goldene Gedenkmünze des Lübecker Senats und eine große Rolle Eintrittskarten für Rathausführungen zum Preis von 1,50 DM (0,77 Euro) entdeckt. Inzwischen kostet die Führung mit 4 Euro deutlich mehr.

Die «Panzerknacker» machten sich am Vormittag dann an den größeren Tresor, der als schwerer zu knacken galt. Für den letzten Tresor dieser Bauart habe er rund acht Stunden gebraucht, sagte der Sicherheitstechniker Sebastian Hahn. 

Über den Inhalt der Tresore war im Vorfeld viel spekuliert worden. «Ein paar Goldbarren, die uns bei der Sanierung des Haushalts helfen, wären natürlich nicht schlecht», scherzte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD).

Archivdirektor Jan Lokers hoffte dagegen auf die fehlenden Seiten aus dem Goldenen Buch der Hansestadt Lübeck aus den Jahren 1933 bis 1945. «Die sind nach 1945 fein säuberlich herausgetrennt worden, seither sind sie verschollen.»

Er habe sich aus purer Neugier und wegen einer anstehenden Renovierung zu der spektakulären Aktion entschlossen, sagte Lindenau. «Es gibt noch zwei weitere ungeöffnete Tresore im Rathaus, auch die wollen wir öffnen lassen.»