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Chaos auf Straße und Schiene
Schneesturm fegt über Deutschland - Meterhohe Verwehungen

Schneepflug
Eine Straßenbahn mit Schneepflug der Magdeburger Verkehrsbetriebe befreit die Gleise von Schnee und Eis. Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa
Winterwetter in Mecklenburg-Vorpommern
Fahrzeuge des Winterdienstes räumen die teilweise zugewehte Bundesstraße 96. Foto: Jens BŸttner/dpa-Zentralbild/dpa
Eisig
Eine dicke Eisschicht hat sich bei Temperaturen von rund minus fünf Grad auf einer Treppe zu einem Schiffsanleger an der Seebrücke von Gšöhren gebildet. Foto: Jens BŸttner/dpa-Zentralbild/dpa
Magdeburg
In der Innenstadt von Magdeburg liegt hoher Schnee. Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa
Allein im Schnee
Ein Mann läuft über einen verschneiten Acker auf der Insel Rügen. Starker Wind sorgt auch hier im Norden für Schneeverwehungen. Foto: Jens BŸttner/dpa-Zentralbild/dpa
Winterdienst
Zwei Räumfahrzeuge des Winterdienstes fahren auf der Autobahn A12 in Brandenburg. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB
Unfall
Ein Fahrzeug liegt auf der verschneiten Autobahn 2 bei Oelde im Graben. Foto: Marcel Kusch/dpa
Osnabrück
Zwei Menschen gehen mit eingezogenen Köpfen durch starken Schneefall mit Windböen vor dem Osnabrücker Hauptbahnhof. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Winterwetter in Berlin
Eine Straßenbahn fährt in Berlin durch den Schnee. Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Autobahn
Die Fahrbahn kaum zu erkennen: Ein Auto fährt im Schneesturm über die Autobahn A7 bei Laatzen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Zugausfälle
Ein Mann steht am Hauptbahnhof Hagen vor der Anzeigetafel, auf der zahlreiche Züge als ausgefallen und verspätet angekündigt sind. Foto: Jonas Güttler/dpa
Räumfahrzeug
Ein Räumfahrzeug fährt über eine Brücke über die Autobahn A7. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Schnee
Mancherorts kam es zu heftigem Schneefall. Hier in der Region Hannover befreit ein Anwohner den Gehweg vor seinem Haus vom Schnee. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Gassi
Spaziergang bei Schneesturm: Dieser Mann führt seinen Hund im niedersächsischen Ingeln-Oesselse aus. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Schneechaos
Zwei Fahrzeuge stecken auf einer Straße in Bielefeld fest. Foto: Marcel Kusch/dpa
Schneegestöber
Schneegestöber und zugeschneite Straßen in Bielefeld. Dieser Mann wagt sich dennoch vor die Tür. Foto: Marcel Kusch/dpa
Autobahn
Die fast leere Autobahn A516 bei Oberhausen. Viele Menschen sind den Appellen der Behörden gefolgt und zu Hause geblieben. Foto: Fabian Strauch/dpa
Schneetreiben
Dichtes Schneetreiben bei Detmold. Behörden hatten appelliert, dass Autofahrer, wenn überhaupt nötig, nur mit vollem Tank, Winterreifen und Decken zum Wärmen loszufahren sollten. Foto: Lino Mirgeler/dpa
Räumfahrzeug
Ein Räumfahrzeug räumt bei starkem Schneefall den Gehweg im Hannover. Die erwarteten starken Schneefälle haben in der Nacht auf Sonntag Niedersachsen erreicht. Foto: Ole Spata/dpa
Winterwetter im Harz
Schnee bedeckt am frühen Morgen eine Straße und die Autos am Straßenrand. Tief Tristan hat für gewaltige Schneemengen im Harz wie hier in Wernigerode gesorgt. Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa
Der Wind peitscht, der Schnee türmt sich auf: Ein winterlicher Sturm zieht über die Mitte Deutschlands hinweg. Besonders auf den Straßen und den Schienen bereitet das Probleme. Verkehrsminister Scheuer hat einen Rat für Montag.

Berlin (dpa) - Dutzende festhängende Lastwagen, eine Befreiungsaktion aus einer Schwebebahn und große Probleme im Bahnverkehr: Ein heftiger Schneesturm hat in Teilen Deutschlands für Verkehrschaos gesorgt.

Es fielen mancherorts mehr als 30 Zentimeter Schnee, dazu kamen meterhohe Verwehungen. Polizei und Feuerwehr fuhren zahllose Einsätze. Bei der Bahn kam es im Regional- und Fernverkehr zu großen Einschränkungen. Auch Fußballspiele wurden abgesagt. Und nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war es das noch nicht.

Der heftige Wintereinbruch brachte die Räumdienste etwa in Nordrhein-Westfalen an ihre Grenzen. Die Polizei musste spiegelglatte Autobahnen sperren, es gab Hunderte Unfälle, bei der Bahn fielen Züge wegen vereister Oberleitungen aus. Busse standen vielerorts still. Autos blieben in tiefen Schneewehen stecken.

Das für den Abend geplante Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen Arminia Bielefeld und Werder Bremen wurde abgesagt. Der Platz sei nicht bespielbar, hieß es von der Deutschen Fußball Liga. Auch die Zweitliga-Partie Paderborn gegen Heidenheim wurde nicht gespielt.

In Wuppertal befreiten Einsatzkräfte sechs Menschen aus einer Schwebebahn. Die Bahn konnte nach Angaben der Feuerwehr durch das eisige Wetter nicht mehr fahren und blieb stehen. Die Fahrgäste wurden mit Drehleitern aus luftiger Höhe befreit und blieben unverletzt. Wegen der großen Schneemassen stürzte außerdem in Hagen ein Zirkuszelt ein. 13 Tiere wurden gerettet.

Der Lastwagenverkehr kam in Osthessen schon in der Nacht zum Sonntag zeitweise zum Erliegen. Mehr als 55 Sattelzüge konnten dort aufgrund der glatten Fahrbahn und ihres Gewichts die Steigungen nicht überwinden.

Die Einschränkungen im Bahnverkehr waren teils massiv: Zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Hamburg und Hannover etwa verkehrten keine Züge. Zwischen Hamburg und Berlin komme es zu Einschränkungen, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mit. Der Bahnverkehr wird auch am Montag deutlich eingeschränkt sein.

Am Sonntagnachmittag erklärte die Bahn, die verschärfte Wetterlage verursache derzeit im Bahnknoten Erfurt weitere Einschränkungen im Fernverkehr. Es fuhren demnach keine Züge von Frankfurt/Main und Kassel in Richtung Osten. Auf der Verbindung Halle/Leipzig/Magdeburg komme es weiter zu Ausfällen der Fernverkehrslinien. «In Niedersachsen, Bremen und insbesondere im Großraum Hannover gibt es keine Entspannung der Lage», hieß es weiter. Für gestrandete Reisende stellte die Bahn sogenannte Aufenthaltszüge auf - zum Aufwärmen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) riet den vom Schneechaos betroffenen Menschen in Deutschland, am Wochenbeginn besser zu Hause zu bleiben. Man könne nicht garantieren, im Laufe des Montags den Bahnverkehr wieder zum Laufen zu bekommen, sagte Scheuer nach einer Lagebesprechung am Sonntag bei «Bild live». Der Wind mache «megamäßig» Probleme, vor allem mit Schneeverwehungen. Betroffen seien auch die Autobahnen und die Bahn. Das heiße: in Absprache mit dem Arbeitgeber «lieber zu Hause bleiben», so der Minister.

Tief «Tristan» über Mitteleuropa und dem zentralen Mittelmeer bringt im Zusammenspiel mit Hoch «Gisela» über Skandinavien weitere eisige Luft. «Nach dem schnee- und windreichen Wochenende kommt nun aus Osten die große Kälte auf uns zu», sagte Meteorologe Simon Trippler vom DWD am Sonntag. Mit Schnee muss weiter gerechnet werden, allerdings fällt dieser nicht mehr so intensiv wie am Wochenende.

Am Dienstag lassen die Schneefälle dann größtenteils nach, außer an der Küste. Für die Nächte sagen die Meteorologen klirrende Kälte vorher, häufig mit strengem Frost unter minus zehn Grad. Lokal seien insbesondere über Schneeflächen bis zu minus 20 Grad «gut möglich».

© dpa-infocom, dpa:210207-99-334005/12

Unwetterwarnung

Infos der Bahn