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Investitionsprogramm gefordert
Städtetag will Milliarden für öffentlichen Nahverkehr

ÖPNV in Mainz
Straßenbahnen am Mainzer Hauptbahnhof. Foto: Arne Dedert
Die Städte wollen einen attraktiveren öffentlichen Nahverkehr - und dafür Geld von Bund und Ländern. Auch für einen SPD-Vorschlag zeigt sich der Städtetag offen.

Berlin (dpa) - Der Deutsche Städtetag verlangt von Bund und Ländern ein Milliardenprogramm zum Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

«Damit die Trendwende zu nachhaltiger Mobilität gelingen kann, brauchen die Kommunen eine Investitionsoffensive von Bund und Ländern», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der «Passauer Neuen Presse». «Wir halten zusätzliche Mittel von 20 Milliarden Euro für mindestens zehn Jahre für nötig, also zwei Milliarden jährlich, um den ÖPNV zukunftsgerecht aufzustellen.» Die kommunale Verkehrsinfrastruktur sei dramatisch unterfinanziert, es gebe einen Investitionsstau von mehr als 38 Milliarden Euro.

Dedy ließ Sympathien für den Vorstoß der SPD-Bundestagsfraktion erkennen, Fahrten mit Bussen und Bahnen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) preiswerter zu machen und Jahrestickets für 365 Euro anzubieten. «Ein 365-Euro-Jahresticket für den ÖPNV als bezahlbare und klimafreundliche Alternative zum Auto ist interessant», sagte er. Ein solches Jahresticket lasse sich aber nur realisieren, wenn es dauerhaft eine sichere Gegenfinanzierung gebe.

Viele Kommunen wollten ihren Nahverkehr ausbauen. «Doch schon heute können die Städte den eigentlich notwendigen Ausbau des ÖPNV nicht allein bewältigen, sie brauchen dafür deutlich mehr Unterstützung von Bund und Ländern», forderte Dedy. «Je mehr Menschen ein solch günstiges Ticket kaufen und vom Auto ablassen, desto mehr Fahrgäste muss der ÖPNV verkraften.» Um dies zu bewältigen, seien mehr moderne Busse und Bahnen nötig, kürzere Taktzeiten, Haltestellen mit mehr Kapazität und bessere Anbindungen an das Umland.