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1,7 Prozent
Teuerungsrate in Deutschland nicht weiter gestiegen

Einkaufskorb
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Februar überdurchschnittlich, insgesamt blieb die Teuerungsrate in Deutschland weitgehend stabil. Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Die Preise für Nahrungsmittel und Energie in Deutschland haben zuletzt angezogen. Dennoch gibt es eine gute Nachricht für Verbraucher.

Wiesbaden (dpa) - Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar insgesamt nicht weiter beschleunigt. Die Verbraucherpreise lagen wie schon im Januar um 1,7 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt am Freitag bestätigte.

Im November hatte die Inflationsrate noch 1,1 Prozent betragen, im Dezember 2019 dann 1,5 Prozent.

Allerdings mussten Verbraucher vor allem für Nahrungsmittel, aber auch für Energie im Februar mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Hätten die Wiesbadener Statistiker die Preisentwicklung in diesen beiden Bereichen herausgerechnet, hätte sich eine Inflationsrate von 1,5 Prozent ergeben.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich mit plus 3,3 Prozent überdurchschnittlich. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im Februar Obst (plus 9,0 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 8,0 Prozent).

Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 2,0 Prozent. Dabei stand Preiserhöhungen bei Strom (plus 4,4 Prozent) und Kraftstoffen (plus 3,0 Prozent) ein deutlicher Preisrückgang bei Heizöl (minus 10,1 Prozent) gegenüber.

Von Januar auf Februar 2020 legte das Preisniveau um 0,4 Prozent zu. Auch hier bestätigte das Bundesamt seine erste Berechnung von Ende Februar.

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise könnten Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das kann die Wirtschaft bremsen.

Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Preisindex HVPI für Deutschland, den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, lag nach Berechnung der Wiesbadener Statistiker im Februar ebenfalls um 1,7 Prozent über dem Stand des Vorjahresmonats. Seit Jahren versucht die EZB mit einer Flut billigen Geldes die Konjunktur anzuschieben und die Teuerungsrate in Richtung ihrer Zielmarke zu treiben.