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Deutschland gegen Spanien
U21 will Titel-Krönung vs. Spanien - Tah: «Moment genießen»

Stefan Kuntz
Stefan Kuntz sieht Gegner Spanien im EM-Endspiel in der Favoritenrolle. Foto: Cezaro De Luca
Wieder Finale, wieder Spanien - und wieder der Titel? Deutschlands U21 kann zwei Jahre nach dem Triumph von Krakau erneut Europameister werden. Die Rollen sind allerdings ganz anders verteilt als 2017.

Udine (dpa) - Die wichtigste Anweisung vor dem Final-Showdown gegen Spanien gab es für Stefan Kuntz von seinem Vorgänger.

«Horst Hrubesch hat geschrieben: Wenn wir jetzt schon mal da sind, macht verlieren auch keinen Sinn. Da wollen wir uns dran halten», sagte der U21-Coach schmunzelnd vor dem zweiten EM-Endspiel seiner Fußballer in Serie. Mit Teamgeist und Entschlossenheit wollen sich Kuntz und seine Jungs am Sonntag (20.45 Uhr) in Udine erneut zum EM-Champion krönen und als allererste deutsche U21 ihren Titel erfolgreich verteidigen.

Schon vor dem letzten Turnierauftritt gab es reichlich Lob - auch von allerhöchster Stelle. «Es ist beeindruckend, wie diese jungen Spieler die Vorgaben umsetzen, wie diszipliniert sie sind, wie sie - wie auch gegen Rumänien - kämpfen und wie viel Spielfreude sie zeigen», sagte Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf das hart erarbeitete 4:2 im Halbfinale gegen Rumänien. Gemeinsam mit DFB-Direktor Oliver Bierhoff und der DFB-Spitze wird Löw zum Finale anreisen.

«Natürlich ist das für uns Spieler auch ein Zeichen, dass wir mit unseren Leistungen hier auf uns aufmerksam gemacht haben, dass es auch honoriert wird», sagte Lukas Klostermann, der wie Kapitän Jonathan Tah, Benjamin Henrichs und Maximilian Eggestein bereits Erfahrungen in der A-Elf sammeln durfte. Aber auch die anderen Spieler aus der aktuellen U21-Generation wecken Hoffnungen auf eine glorreiche Zukunft. «An so manchem Spieler werden wir bestimmt auch über die U21 hinaus noch unsere Freude haben», prophezeite Löw. Auch Kuntz urteilte: «Ich glaube schon, dass hier viel Potenzial liegt.»

Zuvor wollen Spieler wie Tah oder Torjäger Luca Waldschmidt, die in Zukunft nicht mehr U21 spielen dürfen, ihre Junioren-Zeit noch krönen. «Es ist natürlich das große Ziel, den Titel zu holen», sagte der viermalige Turniertorschütze Marco Richter. «Es zählt einfach nur: alles raushauen, Gas geben und alles versuchen.» Klostermann sagte: «Wir können uns belohnen für die Arbeit, die wir geleistet haben. Da wird morgen jeder alles dafür tun, dass wir uns belohnen.»

Exakt zwei Jahre nach dem EM-Coup von Krakau 2017 steht das DFB-Team erneut im Endspiel und wieder heißt der Gegner Spanien. Die Rollen sind dieses Mal allerdings ganz anders verteilt als noch vor zwei Jahren, als Spanien klarer Favorit und die deutsche Elf der Außenseiter war. «Es gibt keinen wirklichen Favoriten. Ich glaube, dass sich beide Mannschaften das Finale auch verdient haben», sagte Klostermann. Kuntz schob Gegner Spanien die Favoritenrolle zu. «Sie sind stark im Zentrum, haben gute Einzelspieler mit hoher Ballsicherheit und Technik», lobte er den viermaligen Europameister.

Ein bisschen Wehmut ist vor dem letzten gemeinsamen Spiel dieser Mannschaft auch dabei. «Das ist ja jetzt kein Geheimnis, dass mich mit den Jungs relativ viel verbindet. Generell bin ich ein emotionaler Mensch», sagte Kuntz, der nach dem Halbfinale die ein oder andere Träne verdrückte. «Es wäre jetzt noch mal die Krönung, den Titel zu gewinnen. Leider endet die Zeit danach, das ist schon traurig», sagte Richter. Nur noch vier Spieler aus dem aktuellen Kader sind für die U21-EM 2021 noch spielberechtigt.

Kapitän Tah hat nur noch das ganz große Ziel im Kopf, am Sonntag den Pokal in den Nachthimmel über Udine zu stemmen. «Ich will das einfach genießen, den Moment genießen», sagte er. Trainer Kuntz will im Falle eines Titelgewinns wie schon vor zwei Jahren allein mit Rotwein und Zigarre feiern, wie er der «Bild»-Zeitung sagte. Bei seinen Spielern würde es dagegen schon etwas lebhafter zugehen. Torjäger Waldschmidt kündigte schmunzelnd an: «Ich hoffe, dass wir Sonntag wieder einen Grund haben, die Kabine auseinanderzunehmen.»

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