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Weiträumige Absperrungen
Weltkriegsbomben in Berlin und Köln entschärft

Entschärfung einer Weltkriegsbombe
Ein Polizeiauto sperrt die Grunerstraße in Berlin ab. Foto: Christophe Gateau/dpa
Immer wieder stoßen Bauarbeiter auf Fliegerbomben aus dem vergangenen Weltkrieg, die im Boden liegen. Weiträumige Absperrungen und manchmal gefährliche Entschärfungen folgen. Am Dienstag traf es direkt zwei deutsche Großstädte.

Berlin/Köln (dpa) - Die am Dienstagvormittag im Zentrum Berlins gefundene Weltkriegsbombe ist kurz nach Mitternacht von Spezialisten der Polizei entschärft worden. Das teilte die Polizei über Twitter mit.

Die rund 1900 Menschen, die ihre Wohnungen im Nikolaiviertel und am Rathaus räumen mussten und in nahe gelegenen Notunterkünften warteten, sollten nach Angaben der Polizei «schnellstmöglich in ihre Wohnungen zurückkehren können».

Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe war am Vormittag bei Bauarbeiten nahe dem Alten Stadthaus hinter dem Roten Rathaus gefunden worden. Die Sperrzone umfasste Teile des Alexanderplatzes inklusive der Kuppel des Fernsehturms. Unter den Betroffenen waren auch 80 Kinder und 400 Rentner.

In einem zweiten Kreis um den Fundort der Bombe sollten die Menschen laut Polizei in den Gebäuden bleiben und die Fenster geschlossen halten. S-Bahnen und Straßenbahnen hielten im Bahnhof Alexanderplatz nicht mehr. Busse wurden umgeleitet. Der Schiffsverkehr auf der Spree wurde nur während der eigentlichen Entschärfung eingestellt.

In Köln war bereits am Dienstagmittag eine Weltkriegsbombe entschärft worden. Im Sperrkreis von 500 Metern waren nur 15 Anwohner betroffen. Rund 10.000 Beschäftigte mussten aber ihre Arbeitsplätze verlassen oder blieben gleich im Homeoffice. Auch der Zugverkehr kam durcheinander, weil unter anderem die Hohenzollernbrücke - ein Nadelöhr im Bahnverkehr - gesperrt wurde. Schiffe mussten stoppen und Flugzeuge zum Airport Köln/Bonn Umwege in Kauf nehmen.

Die Entschärfung sei «nicht einfach» gewesen, sagte Stefan Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsräumdienst in einem RTL-Interview. «Die Bombe fällt aus mehreren 1000 Metern runter, und wenn da das Gewinde des Zünders ein wenig gestaucht ist, dann haben wir schon Probleme, den zu entfernen.» Die Bombe habe senkrecht im Boden gestanden. Alte Uferbefestigungen und Basaltsteine hätten die Ausgrabung erschwert. Bei Bauarbeiten war die Bombe am Montagabend am Kennedy-Ufer durch Zufall gefunden worden.