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Robert Koch-Institut
Zwei Prozent der Bevölkerung gegen Corona geimpft

Corona-Impfung
Eine medizinische Mitarbeiterin mit einer Spritze mit dem Impfstoff gegen Covid-19. Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa
Seit etwa 30 Tagen wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft. Die Bilanz fällt eher mager aus. Kritik kommt von Bayerns Ministerspräsidenten Markus Söder an dem schleppenden Verlauf der Impfungen.

Rund einen Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne haben zwei Prozent der Einwohner in Deutschland die erste Dosis erhalten. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Demnach wurde nun mehr als 1,6 Millionen Menschen das Mittel einmal verabreicht (Stand 10.00 Uhr). Je nach Bundesland variiert die Impfquote deutlich: In Mecklenburg-Vorpommern haben 3,2 Prozent die erste Dosis bekommen, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen je 1,6 Prozent. Bei den meisten Geimpften handelt es sich laut RKI-Statistik um Pflegeheimbewohner, alte Menschen und Personal in Krankenhäusern und Altenheimen. Mehr als 283.000 Menschen haben die zweite Dosis bekommen, die etwa drei Wochen nach der ersten gespritzt werden soll.

Bayerns Ministerspräsident Markus Söder äußerte Kritik an den schleppenden Verlauf der Impfungen in Deutschland. Zur Beschleunigung sprach er sich für ein Exportverbot in andere Regionen der Erde aus. «Ich bin der Meinung, Impfstoff, der in Europa produziert wird, sollte jetzt auch in Europa verwendet werden», sagte Söder. Hier müsse auch die Frage geklärt werden, was im Fall der Nichterfüllung der Lieferverträge geschehe.

Er appellierte an Bund und EU, zu klären, dass die Impfstofflieferungen besser würden. Es entstehe große Verärgerung und sei auch ein psychologisches Problem, wenn der Impfstoff nicht in ausreichendem Maße vorhanden sei. Für ein Land wie Deutschland könne nicht akzeptiert werden, dass die Impfungen so langsam verliefen.

FDP-Chef Christian Lindner hat der Bundesregierung und der EU vorgeworfen, mit Kritik an den Impfstoffherstellern eigene Versäumnisse zu überspielen. «Es ist ein Ablenkungsmanöver, jetzt alles auf Entwickler und Hersteller der Impfstoffe zu schieben. Die Europäische Union hat zu wenig und zu langsam bestellt», sagte der Fraktionsvorsitzende in Berlin vor einer Sitzung. Es gehe nun darum, wie das Problem zu geringer Impfstoffmengen gelöst werden könne.

Lindner forderte, gemeinsam mit den Herstellern zu prüfen, wie neue Kapazitäten geschaffen werden können. «Die Menschen haben kein Verständnis dafür, dass in Israel Jugendliche bereits geimpft werden, während bei uns Hochbetagte und Menschen mit einer Behinderung oder schweren Vorerkrankung noch nicht ein Angebot erhalten haben», sagte Lindner weiter.

© dpa-infocom, dpa:210126-99-169124/8

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