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«Alles wegverteidigt»: VfB glücklich nach Derbysieg

David Pisot gegen Mario Gomez
David Pisot (l.) vom Karlsruher SC in Aktion gegen Mario Gomez vom VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa
Der VfB Stuttgart feiert einen verdienten Derbysieg gegen den Karlsruher SC. Damit bleiben die Schwaben im Aufstiegsrennen dran, beim KSC wachsen dagegen die Sorgen. Im Stadion blieb es ungewöhnlich ruhig.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Genugtuung strahlte Tim Walter nicht aus. Nachdem die Anhänger des VfB Stuttgart seine Spieler als «Derbysieger» gefeiert hatten, setzte der Trainer eine ernste Miene auf. Er sei natürlich stolz auf seine Mannschaft, sagte der 44-Jährige nach dem 3:0 (0:0)-Sieg gegen Karlsruher SC. Dass er einen Erfolg ohne Gegentor mit mutigen Aussagen im Vorfeld der Partie sogar versprochen hatte, verneinte er jedoch. «Wenn dann irgendjemand was reininterpretiert, ist das nicht meine Sache», meinte er. «Irgendjemand» war auch sein neben ihm sitzender KSC-Kollege Alois Schwartz, der Walter mangelnden Respekt attestiert hatte.

Er wolle lediglich immer am liebsten ohne Gegentor gewinnen, sagte Walter, was anderes habe er nicht gemeint. Darum gab es auch keine Aussprache mit Schwartz. In Plauderlaune war der KSC-Trainer nach dem Abpfiff aber ohnehin nicht. Lediglich eine Torchance hatten die Gäste in Stuttgart gehabt, nach einem schweren Patzer von VfB-Kapitän Marc-Oliver Kempf schoss Manuel Stiefler (48. Minute) an den Innenpfosten. Darüber hinaus dominierte der VfB Ball und Gegner, weshalb auch die anschließenden Treffer von Philipp Förster (60. Minute), Orel Mangala (75.) und Hamadi Al Ghaddioui (90.+2) verdient waren. Damit verkürzte der Tabellendritte den Abstand auf die direkten Aufstiegsränge auf drei Punkte.

«Mein Appell an die Jungs ist immer, dass wir positiv bleiben und lachen. Wenn wir uns auf den Druck einlassen, wird es eine schwierige Saison», sagte Ex-Nationalspieler Mario Gomez, der erstmals seit Anfang Oktober wieder in der Startelf gestanden hatte. «Wenn wir glauben, dass wir eine gute Mannschaft sind, dann werden wir einige Spiele haben wie heute.» Wie auch in den vorangegangenen Partien hatten die Schwaben auch gegen den KSC die meiste Zeit den Ball, fanden gegen den tief stehenden Gegner jedoch zunächst nur selten Lösungen. Der Schuss von Förster aus kurzer Distanz, der abgefälscht von Lukas Fröde im KSC-Tor landete, wirkte für den VfB wie eine Befreiuung. «Er wäre sonst weit vorbeigegangen», sagte Schwartz.

Dafür musste sich niemand über Fan-Ausschreitungen im Stadion ärgern. Im Vergleich zum Derby 2017, das aufgrund des massiven Abbrennens von Pyrotechnik kurz vor dem Abbruch gestanden hatte, blieb es ruhig. Der Gästeblock war nicht mal komplett gefüllt, da rund 200 KSC-Fans vor dem Spiel einen Platzverweis von der Polizei bekommen hatten. Sie sollen laut eines Polizeisprechers schon auf dem Weg zum Stadion Pyrotechnik abgebrannt haben. Im Stadion dagegen wurde diesmal überhaupt nicht gezündelt. Einen unnötigen Aussetzer erlaubte sich lediglich Kempf (87.), der nach grobem Foulspiel Rot sah.

«Die Stimmung war komisch», sagte KSC-Kapitän David Pisot. Aus dem KSC-Fanblock war kaum etwas zu hören gewesen. Und auch nach dem Spiel war die Stimmung bei den Badenern schlecht. Nach dem achten sieglosen Zweitliga-Spiel in Serie trennen den KSC nur noch zwei Punkte vom Abstiegs-Relegationsplatz. «Uns muss bewusst sein, dass es eine gefährliche Situation ist», sagte Pisot.

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