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Antisemitismus-Beauftragter warnt vor Verschwörungsmythen

Der Antisemitismus-Beauftragte Michael Blume
Der Antisemitismus-Beauftragte Michael Blume. Foto: Marijan Murat/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Antisemitismus-Beauftragte für Baden-Württemberg, Michael Blume, hat vor gefährlichen Verschwörungsmythen und Hetze im Netz gewarnt. «Antisemitismus äußert sich nicht nur als Hass gegen Juden, sondern ist besonders gefährlich durch seine Verknüpfung mit Verschwörungsmythen», teilte er am Montag in Stuttgart mit. «Antisemiten rechter, religiöser und linker Prägung stützen sich auf uralte Mythen über eine angebliche Weltverschwörung von Juden und Geheimbünden: Dabei werden häufig auch der Rechtsstaat und die Demokratie im Allgemeinen als Teil der vermeintlichen Verschwörung abgelehnt.»
Stuttgart.

Der erste Bericht des Antisemitismus-Beauftragten sei nun beim Landtag eingereicht worden, teilte das Staatsministerium am Montag mit. Der Bericht soll zu einer Debatte und konkreten Maßnahmen führen, betonte Blume. Antisemitismus sei kein Oberflächenphänomen, sondern weiter verbreitet als angenommen. Über digitale Medien flamme wie schon beim Aufkommen des Buchdrucks eine besonders gefährliche Form des Hasses weltweit wieder auf.

Die Zahl der Straftaten mit antisemitischem und fremdenfeindlichem Hintergrund steigt im Südwesten. In den ersten neun Monaten 2018 registrierte das Innenministerium einen Anstieg der Delikte mit antisemitischem Hintergrund um 38,1 Prozent auf 87 Delikte. Es sei zwar spät, aber nicht zu spät für entschiedene Gegenwehr, sagte Blume.

Link zum Bericht