«Da kann es doch nicht sein, dass es fast eine Mutprobe ist, zur eigenen Identität zu stehen. Da bekomme ich wirklich Gänsehaut, wenn man sich verleugnen muss, weil man Nachteile befürchtet», sagte Aras der Zeitung. Sie habe lernen müssen, dass viele Sinti und Roma etwa die Schule als Tatort für Demütigungen, Beleidigungen, für Ausgrenzung erlebten. Es sei deshalb ganz entscheidend, dass man in den Schulen Wissen über Sinti und Roma vermittele - und dass man das in den Bildungsplänen verankere.
Als Gründe für Diskriminierung von Sinti und Roma sieht die Landtagspräsidentin bestehende Vorurteile und fehlende Begegnungsmöglichkeiten. Wenn man sich aber im realen Leben begegne, wirke das Vorurteilen am besten entgegen. «Darum habe ich großen Respekt vor Menschen, die sich all diesen Vorurteilen entgegenstellen und zu ihrer Identität stehen.»
Der Landtag von Baden-Württemberg begeht am Donnerstag den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Zum Gedenktag stellt der Landtag jedes Jahr eine Opfergruppe in den Mittelpunkt - in diesem Jahr Sinti und Roma.
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