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Festnahme
Automatensprengungen in Bundesländern: Verdächtige gefasst

Blaulicht
Blaulichter leuchten auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs. Foto: Carsten Rehder
Drei Männer sollen in mehreren Bundesländern zur Tat geschritten sein. In einem Fall sollen Unbeteiligte in Gefahr geraten sein. Ermittelt wird daher auch wegen versuchten Mordes. Bei einer neuen Tat im Ruhrgebiet fielen am Donnerstag Schüsse.

Frankfurt/Main. Drei Männer sind in den Niederlanden wegen des Verdachts von Geldautomatensprengungen in mehreren deutschen Bundesländern festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag mitteilten, sind die Beschuldigten 22, 27 und 28 Jahre alt. Sie sollen als mutmaßliche Angehörige einer kriminellen Organisation in den Niederlanden an mehreren Geldautomatensprengungen in Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz in den Jahren 2021 und 2022 beteiligt gewesen sein.

Den höchsten Geldbetrag sollen die Verdächtigen bei einer Tat im vergangenen Oktober im hessischen Hattersheim erbeutet haben - mehr als 150 000 Euro. Weitere Tatorte waren der Mitteilung zufolge Dietzenbach in Hessen, Eppelheim in Baden-Württemberg, Wildeshausen in Niedersachsen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz.

Im Zusammenhang mit der Sprengung eines Geldautomaten im hessischen Oberursel wird gegen den 22- sowie gegen den 28-Jährigen auch wegen versuchten Mordes ermittelt. Der Automat befand sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses, in dem sich zum Zeitpunkt der Tat Menschen aufhielten, so die Ermittler. Die beiden Männer sollen führende Mitglieder der Gruppierung sein.

Den am Dienstag erfolgten Festnahmen seien monatelange verdeckte Ermittlungen und eine intensive und grenzüberschreitende Zusammenarbeit von niederländischen und hessischen Ermittlern vorausgegangen, hieß es weiter.

Bereits Ende März waren drei Verdächtige im Alter zwischen 25 und 31 Jahren bei Bad Nauheim im hessischen Wetteraukreis gefasst worden, die zur selben Gruppierung wie die nun Festgenommenen gehören sollen. Ein siebter mutmaßlicher Mittäter werde noch gesucht, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.

Seit längerem kommt es in vielen Regionen Deutschlands zu einer Häufung von Geldautomatensprengungen, vor allem in den westlichen Bundesländern, allen voran Nordrhein-Westfalen. Wie aus einem entsprechenden Lagebild des Bundeskriminalamts hervorgeht, wurden für das Jahr 2020 bundesweit 268 Fälle gezählt, bei denen Täter erfolgreich eine Explosion herbeiführten. Im Vergleich zum Jahr davor war das ein Plus von knapp 23 Prozent. Etwa zwei Drittel aller Tatverdächtigen seien reisende Täter aus den Niederlanden.

In Nordrhein-Westfalen fielen nach der Sprengung eines Geldautomaten in Castrop-Rauxel am frühen Donnerstagmorgen mehrere Schüsse. Eine Zeugin meldete eine Detonation, weswegen die Polizei zu der Sparkassen-Filiale fuhr und dort drei Tatverdächtige entdeckte, wie die Ermittler mitteilten. «Im weiteren Verlauf kam es zu mehreren Schussabgaben.»

Ein Verdächtiger wurde durch den Schuss aus einer Polizeiwaffe verletzt. Lebensgefahr bestand nicht. Zwei mutmaßlichen Komplizen gelang die Flucht. Die Polizei ging davon aus, dass auch die Verdächtigen geschossen haben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Mitteilung

Bundeslagebilder Angriffe auf Geldautomaten

Mitteilung zu Castrop-Rauxel

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© dpa-infocom, dpa:220519-99-348802/5