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Bauern protestieren mit grünen Kreuzen gegen Volksbegehren

Grünes Kreuz am Feldrand
Ein grün angesprühtes Holzkreuz steht am Rande eines Feldes. Foto: Lino Mirgeler Foto: dpanitf3
Tettnang (dpa/lsw) - Mit grünen Kreuzen auf den Feldern protestieren viele Bauern im Südwesten unter anderem gegen das Volksbegehren für stärkeren Artenschutz. Die Initiative unter dem Motto «Rettet die Bienen» stelle ebenso wie ein von der Bundesregierung auf den Weg gebrachtes Agrarpaket Forderungen an die Landwirte, die diese nicht mehr stemmen könnten, sagte Hubert Hengge vom Verein «Bodensee-Bauern» am Freitag. So sei die Sorge groß, dass etwa ein Pestizidverbot in Landschaftsschutzgebieten massive Folgen für den Anbau von Sonderkulturen wie Obst-, Wein- und Hopfen haben könnte. Denn viele Anbaugebiete in der Bodensee-Region lägen in solchen Zonen. Wenn dort kein Pflanzenschutz mehr betrieben werden dürfe, bedrohe das die Existenz der Landwirte. «Das erzeugt ein Gefühl der Angst und Ohnmacht.»
Tettnang.

Die Kreuze stehen derzeit nicht nur in der Bodenseeregion, sondern in ganz Deutschland. Der Verein schätzt ihre Zahl auf bis zu 2000 Stück. Sie seien auch eine Mahnung an die Verbraucher, den Lebensmitteln aus der Region wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sagte Hengge.

Die Initiatoren des Volksbegehrens fordern den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft auf 50 Prozent bis 2035, die Halbierung von Pestiziden bis 2025 und ein Verbot von Pestiziden in Schutzgebieten. Eine Landwirtschaft solle dort aber auch weiterhin möglich sein, sagte Koordinator Sven Lange. Allerdings müsse sie dort mit weniger synthetischen oder chemischen Pestiziden auskommen und nur solchen Sorten, die die Artenvielfalt nicht gefährden.

Bodensee-Bauern

Volksbegehren zum Artenschutz