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Klimaschutz
Einfache Regeln für Nachhaltigkeitsberichte verlangt

Nicole Hoffmeister-Kraut
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat
Baden-Württemberg und Bayern fordern für kleine Unternehmen einfache Regeln für die künftigen Nachhaltigkeitsberichtspflichten. Die Wirtschaftsministerien beider Länder verwiesen am Freitag in Stuttgart und München darauf, dass die verlangten Informationen über ökologische und soziale Aspekte den Mittelstand nicht überfordern dürften.

Stuttgart/München. Hintergrund ist das Ziel der Europäischen Union, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. So solle etwa einheitlich definiert werden, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gelten, teilten die beiden Ministerien mit. Bisher unterliegen Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten oft noch nicht den Offenlegungspflichten.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sagte, immer dicker werdende Berichtswerke leisten per se keinen Beitrag zum Klimaschutz, sondern würden vor allem wichtige Ressourcen binden. Zwar seien aktuell weitestgehend nur größere Unternehmen von den Berichtspflichten betroffen. Diese würden absehbar jedoch von diesen auch an kleine und mittlere Betriebe, zum Beispiel als Zulieferer oder Kreditnehmer – weitergereicht, sodass auch sie einem verstärkten Druck ausgesetzt seien.

Der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Hubert Aiwanger (Freie Wähler), verwies auf die Herausforderungen des Ukraine-Kriegs. «Deshalb ist es besonders wichtig, dass der Mittelstand als wirtschaftlicher Eckpfeiler in den Regionen nicht durch Berichts- und Offenlegungsanforderungen zusätzlich über Gebühr belastet wird.»

Die Wirtschaftsministerien der beiden Länder machten sich auf der Wirtschaftsministerkonferenz für das Thema stark. Ein Beschluss der Konferenz fordert die Ampel-Koalition in Berlin nun auf, sich für ein einfaches Regelwerk einzusetzen.

© dpa-infocom, dpa:220701-99-873880/2