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Ende des Schlecker-Insolvenzverfahrens nicht in Sicht

Eine Mitarbeiterin reißt das Firmenlogo von der Eingangstür
Eine Mitarbeiterin von Schlecker reißt das Firmenlogo von der Eingangstür. Foto: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild
Über neun Jahre ist die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker nun her. Tausende Mitarbeiter verloren ihren Job. Die Abwicklung des Unternehmen geht nur langsam voran.
Ehingen (Donau).

Ehingen (dpa/lsw) - Das Insolvenzverfahren der früheren Drogeriemarktkette Schlecker zieht sich weiter in die Länge. «Aktueller Kern des Verfahrens sind nach wie vor die kartellrechtlichen Klagen, die beim Bundesgerichtshof anhängig sind», teilte ein Sprecher von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mit.

Geiwitz verlangt früheren Angaben zufolge von Drogerieartikel-Herstellern rund 212 Millionen Euro Schadenersatz. Schlecker soll vor der Insolvenz jahrelang zu viel bezahlt haben, weil sich die Hersteller abgesprochen hatten. Das Bundeskartellamt und die EU-Kommission verhängten deshalb schon Bußgelder. Geiwitz geht nun zivilrechtlich gegen die mutmaßlichen Kartelle vor. Neben Drogerieartikeln geht es in weiteren Fällen auch um Süßwaren, Waschmittel und Kaffee. Insgesamt verlangt der Insolvenzverwalter Schadenersatz von gut 300 Millionen Euro.

Mit den Klagen will Geiwitz vor allem erreichen, dass die Massegläubiger und damit allen voran die Schlecker-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie die Bundesagentur für Arbeit bedient werden können.

Schlecker, einst die größte Drogeriemarktkette Europas mit Sitz im baden-württembergischen Ehingen, hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Eine Rettung schlug fehl. Tausende Mitarbeiter, vor allem Frauen, verloren ihren Arbeitsplatz. Die Masseverbindlichkeiten seien ein signifikanter dreistelliger Millionenbetrag, teilte der Sprecher mit.

© dpa-infocom, dpa:210814-99-837548/2