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Forscher: Eiszeitmenschen waren geschickte Jäger

Nicholas Conard
Der Archäologe Nicholas Conard. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild
Tübingen/Schöningen (dpa) - Eiszeitmenschen sind wohl geschickte Jäger gewesen. Bei ihren Beutezügen griffen sie nach Überzeugung von Tübinger Forschern auf ein umfangreiches Arsenal von Holzwaffen zurück. Neben Speeren und Lanzen nutzten sie demnach Wurfstöcke, vor allem um Wasservögel zu erlegen oder Pferde vor sich herzutreiben. Das belege ein rund 300.000 Jahre alter, geschnitzter Stock aus der Altsteinzeit, der vor vier Jahren bei Ausgrabungen im Braunkohletagebau Schöningen (Niedersachsen) gefunden wurde. Ihre Ergebnisse stellen die Wissenschaftler vom Senckenberg-Zentrum für menschliche Evolution und Paläoumwelt der Universität Tübingen und der Universität Liége (Belgien) im Fachmagazin «Nature Ecology & Evolution» vor.
Schöningen.

Neben den sogenannten Schöninger Speeren aus Fichten- und Kiefernholz sowie einer Stoßlanze gehört ein 2016 gefundenes Wurfholz zu den ältesten bekannten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Welt. Es wird dem Homo heidelbergensis zugerechnet. Die Trennlinie zwischen zum frühen Neandertaler ist allerdings fließend, so dass Forscher oft einfach von Waffen des Neandertalers sprechen. Nach Ansicht von Nicholas Conard von der Universität Tübingen haben die Jäger die Waffen kombiniert eingesetzt. «Jetzt erst haben wir eindeutige Belege dafür», sagt er.

Der Wurfstock aus dem Jahr 2016 stammt aus einer Fundschicht, aus der in den 1990er Jahren immer wieder sehr gut erhaltene Wurfspeere und eine Stoßlanze ausgegraben wurden.

Details Senckenberg-Forschungsstation Schöningen

ZUr chronologischen Einordnung der Ausgrabungsstätte

Studie