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Freiburgs ewiger Streich verlängert erneut

SC Freiburg
Christian Streich, Trainer des SC Freiburg. Foto: Sascha Steinbach/epa Pool/dpa
Der SC Freiburg ohne Trainer Christian Streich - wer könnte sich das noch vorstellen? Muss man vorerst auch nicht. Denn der dienstälteste Bundesliga-Coach verlängert erneut seinen Vertrag im Breisgau. Und er ist noch lange nicht fertig.
Freiburg im Breisgau.

Freiburg (dpa) - Der ewige Christian Streich konnte es selbst kaum glauben. «Wo gibt's des?», fragte sich der Trainer des SC Freiburg am Donnerstag mit großen Augen. Kurz zuvor hatte der aktuell dienstälteste Coach der Fußball-Bundesliga seinen Vertrag ein weiteres Mal verlängert. Im Sommer wird er in seine elfte Saison als Cheftrainer der Breisgauer gehen. Und in einem Jahr dürfte er dann sein zehnjähriges Jubiläum feiern. «Wo gibt es eine so lange Zusammenarbeit zwischen Sportdirektor, Sportvorstand und mit mir jetzt als Trainer?», fragte sich der 55-Jährige also erneut. Eine richtige Antwort fand er nicht. «Deshalb ist es einzigartig.»

Streich weiß, dass er in einem immer hektischeren Business längst ein Sonderfall ist. Seit etwas mehr als neun Jahren arbeitet er nun als Chef der SC-Profis. Als er im Dezember 2011 den Job vom glücklosen Marcus Sorg übernahm, hätte er sich wohl dennoch nie vorstellen können, dass er im Februar 2021 noch immer einen der wichtigsten Posten in seinem Herzensverein bekleidet. Trotz dieser gefühlten Ewigkeit ist Streich noch lange nicht fertig und erlebt immer wieder Neues. Mit 30 Punkten nach 20 Spieltagen steht seine Mannschaft vor dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) so gut wie noch nie unter seiner Regie da.

Wer weiß also schon, wie lange er den Job noch macht? «Ich habe keinen Fahrplan, ich habe mein ganzes Leben lang keinen Fahrplan gehabt», sagte er. «Ich habe einfach immer gemacht, wovon ich dachte, das mache ich jetzt.» Noch immer geht der Familienvater fast jeden Tag auf den Trainingsplatz am Rande des Schwarzwaldes und sieht es als «Geschenk, dass ich mit so jungen Menschen, die so gut sind, die so toll sind, zusammenarbeiten darf».

Es zog ihn daher nie weg aus der Freiburger Idylle. Obwohl er aufgrund seiner außergewöhnlichen Arbeit immer mal wieder mit Topclubs in Verbindung gebracht wurde, verlängerte Streich stets im Breisgau. So wie jetzt auch.

Als Ex-Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann ihn vor Kurzem als geeigneten Kandidaten für den Trainerposten bei Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach ins Spiel gebracht hatte, fühlte sich Streich zwar geschmeichelt. Doch der Kern seiner Antwort lautete: «Ich bin beim SC total glücklich. Wenn es mal nicht läuft, wirst du nicht gleich in Frage gestellt.»

Auch Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier zeigte sich erleichtert, den Trainer ein weiteres Mal von einer Fortsetzung der Zusammenarbeit überzeugt zu haben. «Wir verspüren weiterhin große Lust auf den gemeinsamen Weg. Das Miteinander ist einfach konstruktiv», sagte der 42-Jährige.

In 342 Pflichtspielen stand Streich nun schon als Cheftrainer des Sport-Clubs an der Seitenlinie. Im Verein arbeitet der ehemalige Jugendcoach bereits seit 1995. Zufrieden wird er aber wohl nie sein. Auch jetzt nicht, da er mit seiner Mannschaft so gut dasteht wie noch nie. «Die größte Gefahr ist, dass du im vermeintlichen Erfolg Fehler machst, weil du dann nicht mehr genau um die Ecke schaust», sagte er. Das dürfte dem ehrgeizigen Streich vermutlich nicht passieren.

© dpa-infocom, dpa:210211-99-402167/3

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