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Friseure und Baumärkte wieder offen: Ansturm blieb aus

Eine Friseurin nimmt eine Haarschere aus ihrer Tasche
Eine Friseurin nimmt eine Haarschere aus ihrer Tasche. Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Das frühlingshafte Wetter lockt viele Menschen in die Gärten. Da passt es gut, dass nun auch Gärtnereien und Baumärkte wieder offen sind. Am ersten Tag ging es meist gesittet zu.
Stuttgart.

München (dpa/lby) - Nach zweieinhalb Monaten Lockdown haben am Montag in Bayern wenigstens einige Branchen ihre Türen öffnen können. Unter anderem Friseure, Gärtnereien und Baumärkte konnten wieder Kunden empfangen. Mitte Dezember hatten die Geschäfte wie viele andere wegen der Corona-Pandemie schließen müssen.

Insbesondere in den Grenzregionen zu Thüringen und Baden-Württemberg war bei den Baumärkten ein großer Andrang befürchtet worden. Denn die Baumärkte auf der anderen Seite der Landesgrenzen durften im Regelfall ohne Einschränkungen nur ihre Gartenabteilungen öffnen. Doch nach Angaben von Beobachtern gab es zunächst einmal eher nur ein normales Kundeninteresse für einen Montag in den bayerischen Baumärkten. Ein Ansturm wurde nicht gemeldet.

Bei den Friseuren hatten sich bereits viele Kunden in den vergangenen Tagen per Telefon die ersten Termine zum Wochenstart gesichert. Der Landesinnungsverband des Friseurhandwerks bat die Interessenten darum, Geduld zu haben, wenn nicht gleich zum Monatsanfang ein Termin frei sei.

Aufgrund der hohen Hygieneauflagen sei es nicht möglich, allen Terminwünschen zu entsprechen, erklärte der Verband am Montag. Grundsätzlich können die Kunden auch nicht kurzfristig vorbeischauen: «Ein spontaner Friseurbesuch ohne Anmeldung ist nicht möglich», betonen die Friseure.

In Bayreuth zahlte ein Kunde 422 Euro für den ersten Haarschnitt. Friseur Andreas Nuissl hatte den ersten Nach-Lockdown-Schnitt für einen guten Zweck versteigert. «Er war glückselig, dass die Wolle endlich runter konnte», erzählte Nuissl anschließend. Der Kunde habe «bestimmt sechs Zentimeter Locken» im Laden gelassen, nachdem er seit Oktober nicht mehr frisiert worden sei. Auch andere haben nach Angaben des oberfränkischen Friseurs hohe Summen für den ersten Termin gezahlt, um die Spendenkasse aufzustocken.

In den Friseursalons gelten strenge Hygienemaßnahmen. Kunden müssen eine FFP2-Maske tragen, Friseure und Friseurinnen medizinische Gesichtsmasken. Außerdem muss ein Mindestabstand zwischen Kunden von 1,5 Metern eingehalten werden. Mit ähnlichen Auflagen durften auch weitere körpernahe Dienstleistungsbetriebe wie Kosmetik- und Nagelstudios wieder öffnen.

Der Bayerische Gemeindetag forderte unterdessen eine stärkere Förderung des existenzbedrohten Einzelhandels in den Kommunen. Die Geschäfte in den Orten leisteten «einen fundamentalen Beitrag für die kommunale Infrastruktur», sie sicherten die Versorgung der Bürger und schafften Jobs.

Um den Handel zu unterstützen, verlangte Gemeindetagschef Uwe Brandl (CSU), dass «eine Art Paketversandbesteuerung» geprüft werde. Mit solch einer Zusatzsteuer für Versandhändler sollen nach Ansicht mancher Politiker die Innenstädte vor der Verödung gerettet werden.

© dpa-infocom, dpa:210228-99-630558/3

Infos der Friseurinnung

Öffnungs-Beschlüsse der Staatsregierung

Mitteilung Gemeindetag