1. Startseite
  2. Überregionales
  3. Stuttgart & Südwest
Logo

Geldwäsche-Prozess geht zu Ende: 45 Millionen transferiert

Statue der Justitia
Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Archiv
Drei Männer und eine Frau sollen Drogengeld in Millionenhöhe gewaschen haben. Zur Verschleierung dienten Goldgeschäfte. «Eines der größten Geldwäschekartelle», nennt es die Anklage. Die Verteidigung winkt ab und fordert Freisprüche. Nun werden die Urteile gesprochen.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Prozess um Geldwäsche in Schorndorf könnte bereits heute zu Ende gehen. Für die Verhandlung vor dem Landgericht in Stuttgart hat die 18. Strafkammer eine Entscheidung angekündigt (10.00 Uhr). In dem seit Mitte Juli dauernden, schlagzeilenkräftigen Prozess hatte die Staatsanwaltschaft zuletzt Haftstrafen zwischen dreieinhalb und 13 Jahren für die vier Angeklagten gefordert. Darunter sind ein Goldhändler aus Dubai, seine Ehefrau und ein Kurier. Der Verteidigung fehlen dagegen die Beweise, sie plädierte auf Freisprüche für alle Angeklagten.

Laut Anklage sollen die drei Männer und eine Frau als Bande Millionengewinne aus Drogengeschäften aus den Niederlanden gewaschen und das Geld dann nach Dubai verschoben haben. Sie müssen sich wegen gewerbs- und bandenmäßiger Geldwäsche verantworten. Zwischen Januar 2017 und Januar 2018 sollen rund 45 Millionen Euro an illegalen Geldern transferiert worden sein. Diese wurden als Zahlungen für Goldgeschäfte ausgegeben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten das Geld zunächst in den Niederlanden eingesammelt und nach Deutschland gebracht haben. Von dort sollen verschiedene Kuriere mit dem Bargeld im Flugzeug nach Dubai gereist sein. Der Goldhändler und sein ebenfalls angeklagter Geschäftspartner, ein Händler aus Schorndorf, sollen zur Tarnung ein Scheinsystem aufgebaut haben, bei dem tatsächlich Gold von Dubai nach Deutschland geliefert wurde - im Rems-Murr-Kreis kamen in Schorndorf und Winnenden solche Lieferungen an.