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Heiraten im September: Sind Schnapszahlen noch im Trend?

Trauringe
Zwei Trauringe liegen auf einem schwarzen Untergrund. Foto: Edith Geuppert/Archivbild
Lustige Schnapszahl und Gedankenstütze für künftige Jahrestage: Es gibt Gründe für Heiratswillige, sich einen Termin in diesem September auszusuchen. Aber: Das Datum mit der eigentlichen Schnapszahl, der 1.9.19, ist kaum gefragt.
Konstanz.

Konstanz (dpa/lsw) - Ist Heiraten an einem Schnapszahl-Termin noch im Trend? Das nächste Datum, der 1.9.19, ist im Südwesten zumindest kaum gefragt - es ist ein Sonntag. Einige Standesämter, etwa in Konstanz am Bodensee, hätten sogar eine Ausnahme gemacht und geöffnet. Es habe aber keine Anfragen gegeben, so Renate Reisch vom Standesamt. Dafür umso beliebter: der 19.9.19. In Konstanz wären an einem Donnerstag drei Hochzeiten normal - am 19.9.19 sind es acht. Damit ist das Standesamt in der Stadt am Bodensee für diesen Tag ausgebucht. In Karlsruhe heiraten auch ganz ohne besondere Zahlenfolge Paare gern in den kommenden Wochen. Laut dem dortigen Standesamt ist der September dort inzwischen der gefragteste Monat.

Für ganz Baden-Württemberg sieht das anders aus: Laut Statistischem Landesamt war der August im vergangenen Jahr mit 7806 Eheschließungen der beliebteste Monat. Der Mai folgte mit 6325 Hochzeiten erst an dritter Stelle nach dem Juni (6831). Die Verteilung werde aber «vor allem davon bestimmt, in welchem Monat es einen sogenannten Schnapszahl-Tag gab», sagt Werner Brachat-Schwarz vom Landesamt.

So habe das Heiraten an einem besonderen Datum in den Jahren 2005 bis 2009 dazu beigetragen, dass im jeweiligen Monat am häufigsten geheiratet wurde (2005: Mai; 2006: Juni; 2007: Juli; 2008: August; 2009: September). Der begehrteste Hochzeitstag 2017 war der 7.7.17 mit 1825 Hochzeiten. «Zweifelsohne auch deshalb, weil er auf den beliebtesten Wochentag, Freitag, fiel», so Brachat-Schwarz. Am 18.8.18, einem Samstag, wurden in Baden-Württemberg 1424 Ehen geschlossen - wiederum der mit Abstand höchste Wert.

Im Konstanzer Standesamt wurden noch andere Trends beobachtet: Neben fremdsprachigen Trauungen auf Englisch, Ungarisch, Russisch und Italienisch bietet das Standesamt in besonderen Einzelfällen auch eine Übertragung der Trauung via Skype an.