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Kienle: Profiwettkampf wird «nicht mehr so wichtig sein»

Ehemaliger Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle
Sebastian Kienle in Aktion. Foto: Marco Garcia/AP/dpa/Archivbild
Berlin (dpa) - Der ehemalige Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle sieht den Sport in Zeiten der Corona-Pandemie gespalten. «Der Profiwettkampfsport wird allgemein nicht mehr so wichtig sein, davon gehe ich aus», sagte der 36-Jährige aus Mühlacker der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» in einem Interview. Gleichzeitig sehe man aber auch, «dass die Menschen sich während Corona so viel bewegen wie schon lange nicht mehr. Die einzige Waffe, die wir haben, solange es keine wirksamen Medikamente und keinen Impfschutz gegen Corona gibt, ist unsere eigene Gesundheit», meinte Kienle.
Kailua-Kona.

Der Sport und der Triathlon seien aber keine Verlierer der Pandemie. «Viele Menschen haben während des Lockdowns auch am eigenen Leib erfahren, wie schön es ist, draußen zu sein, sich frei bewegen zu können, Sport zu treiben», meinte der Ironman von 2014. Die Menschen hätten sich in der Corona-Zeit so viel bewegt wie schon lange nicht mehr.

Es sei schwierig, ohne Emotionen bei Wettkämpfen zurechtzukommen, betonte Kienle. «Ich bin nicht allein von diesem Sport abhängig, sondern habe auch andere Leute, nicht nur meine Frau, in diese Abhängigkeit mit hineingezogen.» Nur durch Fokussierung könne man in der Konkurrenzsituation ganz oben eine Chance haben. «Als Profi auf diesem Niveau ist das kein Job, den man bis abends um halb sechs macht und dann Feierabend hat», sagte der Triathlet.

In diesem Jahr gab es fast keine Rennen, die Ironman-WM wurde wegen Corona zunächst auf Februar kommenden Jahres verschoben und später komplett abgesagt. Sie hätte ursprünglich in der Nacht auf Sonntag auf Hawaii steigen sollen.