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Kinderlärm: 22 Verletzte bei mutmaßlicher Reizgas-Attacke

Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife
Ein Blaulicht leuchtet auf dem Dach einer Polizeistreife. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild
Räume einer Religionsgemeinschaft und ein Büro auf demselben Stockwerk: Wenn sich sonntags hier die Gläubigen treffen und gleichzeitig jemand dort arbeitet, kann das zu Konflikten führen. Ein solcher Streit ist jetzt in Karlsruhe eskaliert.
Karlsruhe.

Karlsruhe (dpa/lsw) - Weil er sich wohl über den Lärm von Kindern auf dem Flur geärgert hat, soll ein Mann in Karlsruhe Reizgas versprüht haben. 22 Menschen, darunter zehn Kinder und ein Jugendlicher, wurden nach Angaben der Polizei vom Montag verletzt. Bei einer Durchsuchung bei dem Tatverdächtigen fanden die Beamten Pfefferspray. Gegen den 53-Jährigen werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der Mann bleibe auf freiem Fuß, sagte ein Polizeisprecher.

Der Beschuldigte hat in einem Gebäudekomplex ein Büro. Auf demselben Stockwerk habe eine Religionsgemeinschaft Räume für ihre Treffen angemietet, sagte der Sprecher. Am Sonntag hätten sich dort mehrere Menschen getroffen, Kinder hätten auf dem Flur gespielt. Davon habe sich der Mann nach ersten Erkenntnissen gestört gefühlt.

Hinweise auf einen «fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat» liegen den Angaben zufolge nicht vor. Auch gehe die Polizei nicht davon aus, dass der Verdächtige etwas gegen die Religionsgemeinschaft habe, sagte der Sprecher. «Es war wohl der Kinderlärm der Anlass.»

Die beiden Seiten liegen demnach schon länger im Clinch. Nach wiederholten Auseinandersetzungen in der Vergangenheit eskalierte der Streit nun am Sonntag. Trotz der Klagen der Verletzten über Reizungen der Atemwege und Augen habe niemand ins Krankenhaus gemusst, hieß es. Der Rettungsdienst kümmerte sich um die Menschen.

© dpa-infocom, dpa:210809-99-773935/3