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Kriminelle sprengen zwei Geldautomaten in Schwetzingen

Polizei in Uniform
In Westen gekleidete Polizisten. Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild
Panzerknacker haben in Schwetzingen zwei Geldautomaten gesprengt. Das Beispiel zeigt, wie zerstörerisch solche Raubzüge sein können.
Schwetzingen.

Schwetzingen (dpa/lsw) - Mit mehreren lautstarken Explosionen sind am frühen Donnerstagmorgen zwei Geldautomaten bei einem Einkaufszentrum in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) gesprengt worden. Die beiden Pavillons, in denen sich die Geräte befanden, seien vollständig zerstört worden, teilte die Polizei mit. Demnach entstand ein Schaden von mindestens 200 000 Euro. Erbeutet haben die Täter einem Sprecher zufolge 100 000 Euro.

Durch die Explosionen seien Gesteinsbrocken durch die Luft geflogen und hätten danach auf angrenzenden Straßen gelegen. Damit nicht genug: «Die Sprengwirkung war offenbar so stark, dass Teile der Pavillons in einem Radius von rund 150 Metern verstreut lagen», so die Polizei. Auch mehrere geparkte Autos seien beschädigt worden. Zeugen hatten demnach angegeben, mindestens drei Detonationen seien auch noch in einiger Entfernung zu hören gewesen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass drei Täter am Werk waren. Sie seien nach den Detonationen mit einem «dunklen, hochmotorisierten Auto» in Richtung A6 geflüchtet.

Mit welcher Substanz die beiden Geldautomaten aufgesprengt wurden, war zunächst noch nicht bekannt. Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts (LKA) unterstützten die Kriminalpolizei Heidelberg bei der Spurensicherung, wie es hieß.

Laut LKA gehen Räuber beim Sprengen von Geldautomaten in den meisten Fällen leer aus. Zerstört werden die Automaten häufig, indem Gas eingeleitet und angezündet wird. Deshalb richten die Sprengungen teilweise größere Schäden an als der Diebstahl des Geldes. Zwar sind die Geldhäuser gegen Sachschäden versichert. Gerät ein Institut aber häufiger ins Visier der Kriminellen, wird die Versicherung in der Regel teurer.

Banken und Sparkassen versuchen Panzerknackern schon seit längerem, mit den unterschiedlichsten Sicherheitsmaßnahmen das Leben schwerzumachen. So können die Automaten beispielsweise mit einer Technik zur Gas-Neutralisierung ausgestattet werden. Eine andere Methode: Bei einer Sprengung wird das Geld eingefärbt.

© dpa-infocom, dpa:210318-99-870708/4

Pressemitteilung der Polizei

Zweite Mitteilung der Polizei