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Denkmäler
Land will Welterbestätten besser vernetzen und fördern

Keltenmuseum Heuneburg
Die Außenansicht zeigt die Nachbauten der keltischen Heuneburg bei Herbertingen. Foto: Patrick Seeger
Gleich sieben Mal ist Baden-Württemberg auf der Liste der Welterbestätten vertreten. Mit Höhlen und einer Burg, mit einem Kloster und einem uralten Grenzverlauf. Das Land will nun die Werbetrommel stärker rühren und legt einen Plan vor.

Stuttgart. Die sieben Welterbestätten in Baden-Württemberg sollen besser vernetzt, gefördert und damit auch für Besucher stärker beworben werden. Das geht aus einer Vorlage hervor, die das Landeskabinett am Dienstag (29. März) in Stuttgart beraten will. Demnach sollen die vier Schwerpunkte «Welterbe vernetzen», «Welterbe schützen», «Welterbe erleben» und «Welterbe fördern» in den Fokus genommen werden. Ziel sei es unter anderem, die Orte «stättenübergreifend zu harmonisieren und zu intensivieren», heißt es in der Vorlage. Das Förderprogramm ist Teil des grün-schwarzen Koalitionsvertrags.

Welterbestätten in Baden-Württemberg sind das Zisterzienserkloster Maulbronn (seit 1993), die Klosterinsel Reichenau (seit 2000), der Obergermanisch-Raetische Limes als Teil der Grenzen des Römischen Reichs (seit 2005) sowie 15 archäologische Fundstellen als Teil der Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (seit 2011). Auch die beiden Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung (seit 2016), die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb (seit 2017) und seit kurzem Baden-Baden als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas (seit 2021) tragen den Titel.

Im deutschen Vorauswahlverfahren wurden Stuttgarter Fernsehturm und der frühkeltische Fürstensitz Heuneburg (Kreis Sigmaringen) eingebracht. Hier wird eine Entscheidung der Kultusministerkonferenz für Ende 2023 erwartet.

Bei den Eigentümern, Besitzern und Trägern von Welterbestätten bestehe «ein ausgeprägter Förderbedarf», wie es im Papier von Landesentwicklungsministerin Nicole Razavi (CDU) heißt. In diesem Jahr werden Landesmittel in Höhe von 250.000 Euro bereitgestellt, um erste Schritte zu finanzieren. Das Geld soll zunächst den Höhlen und Baden-Baden als zuletzt eingeschriebene Welterbestätten zugutekommen. Weitere Summen werden nicht genannt, das Ministerium erwartet aber «eine substanzielle Unterstützung der sieben Welterbestätten». Es koordiniert als oberste Denkmalschutzbehörde des Landes die baden-württembergischen Antragsverfahren für die Welterbeliste.

© dpa-infocom, dpa:220328-99-704305/3