Albstadt. Der Strickmaschinenhersteller Mayer & Cie. in Albstadt (Zollernalbkreis) wird abgewickelt. 270 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz, wie das Unternehmen mitteilte. Die Suche nach einem potenziellen Investor im vorläufigen Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sei erfolglos verlaufen. Eine Sanierung sei nicht möglich, weshalb der Geschäftsbetrieb geordnet stillgelegt werden müsse.
Die Textilmaschinenhersteller seien ein wichtiger traditionsreicher Teil der industriellen Wertschöpfung in Baden-Württemberg, teilte der Landesverband des VDMA in Stuttgart mit. Umso bedauerlicher sei das Aus für ein Unternehmen wie Mayer & Cie..
Verband: China ist der große Wettbewerber
«China setzt die deutsche Industrie unter großen Druck und ist vom reinen Zulieferer zum globalen Wettbewerber aufgestiegen – unterstützt durch massive Subventionen und aggressive Preispolitik», sagte Geschäftsführer Dietrich Birk vom VDMA Baden-Württemberg. Hinzu kämen Umleitungseffekte infolge der US-Zölle, die den Wettbewerb in Europa verschärften. Chinesische Produkte suchten verstärkt den Weg nach Europa und treten hier in Konkurrenz mit deutschen Produkten.
«Der Markt für Textilmaschinen ist weltweit extrem schwierig geworden», teilte der Sanierungsexperte Martin Mucha mit, der als Generalbevollmächtigter ins Unternehmen eingetreten war. Die momentanen Rahmenbedingungen hätten bei Mayer & Cie. im vergangenen Jahr zu einem Umsatzeinbruch von annähernd 50 Prozent geführt – gleichzeitig seien die Kosten gestiegen.
Das Familienunternehmen sei durch die globalen Ereignisse in die Turbulenzen geraten. So führten der Handelskonflikt zwischen den USA und China und der Krieg in der Ukraine weltweit zu Investitionszurückhaltung. Der wichtige Exportmarkt Türkei kämpfe mit hoher Inflation, wodurch die dortigen Textilhersteller nicht mehr wettbewerbsfähig seien.
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