1. Startseite
  2. Überregionales
  3. Stuttgart & Südwest
Logo

Mehr als 1000 Schüsse von Polizisten im vergangenen Jahr

Waffen liegen nebeneinander
Kurzwaffen (Pistolen und Revolver) und Munition liegen auf einem Tisch. Foto: Friso Gentsch/Archiv
Mannheim (dpa/lsw) - Die Schüsse trafen vor allem Tiere: Im Jahr 2018 haben Polizisten in Baden-Württemberg in 1154 (2017: 1258) Fällen Schusswaffen eingesetzt. Die Beamten nutzten nach Angaben des Innenministeriums ihre Pistole 14 (23) Mal gegen Menschen, darunter waren vier Warnschüsse (10) und ebenso viele Schüsse aus Notwehr (9). In sechs Fällen (4) versuchten Beamte, die Flucht von Straftätern zu verhindern. Dabei wurde niemand getötet; zwei Menschen wurden verletzt. Anders 2017: Damals erschossen Polizisten zwei Menschen und verletzten fünf. In 1139 (1233) Fällen setzten Beamte 2018 die Schusswaffe zum Töten von Tieren ein, darunter entlaufene, gefährliche, kranke oder verletzte Tiere.
Stuttgart.

Mit der sinkenden Zahl der Einsätze von Dienstpistolen gegen Menschen liegt Baden-Württemberg im Bundestrend. Der Statistik der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster (Nordrhein-Westfalen) zufolge schossen Polizisten im Jahr 2018 seltener auf Menschen als im Jahr davor - nämlich 56 Mal und somit rechnerisch alle sechseinhalb Tage. Für das Jahr 2017 hatte die Hochschule noch 75 Fälle von «Schusswaffengebrauch gegen Personen» gezählt.

Zudem registrierten die Experten eine verringerte Zahl der Toten: Polizisten erschossen im vergangenen Jahr bundesweit elf Menschen, weitere 34 wurden verletzt. Für das Jahr 2017 meldete die Hochschule 14 Tote und 39 Verletzte.

Die Polizeigewerkschaften GdP und DPolG wiesen darauf hin, dass trotz zunehmender Gewalt gegen Polizisten diese nicht häufiger zur Dienstwaffe gegriffen hätten. Die Gewalt gegen Beamte im Südwesten stieg 2018 um mehr als 20 Prozent auf 2390 Fälle; dabei wurden in 2356 Fällen Beamte leicht und in 34 Fällen schwer verletzt.

Sicherheitsbericht 2018