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Millionen-Betrug mit Porsche-Oldtimern: Anklage erhoben

Figur Justitia
Eine Figur «Justitia» steht im Landgericht Mannheim auf einem Schreibtisch. Foto: picture alliance / dpa
Aachen/Sachsenheim (dpa/lsw) - Nach zweijährigen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Aachen Anklage gegen drei Männer wegen Millionenbetrugs mit teuren Oldtimern vor allem des Sportwagenherstellers Porsche erhoben. Hauptangeklagter sei ein 49 Jahre alter Sportwagen-Restaurator, bestätigte ein Sprecher des Aachener Landgerichts am Dienstag. Die weiteren Angeklagten sind ein 49-jähriger Düsseldorfer und ein 72 Jahre alter ehemaliger Porsche-Mitarbeiter aus Sachsenheim (Kreis Ludwigsburg), der Insiderkenntnisse wie alte Fahrgestellnummern beigesteuert haben soll. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Sachsenheim.

Der Hauptangeklagte aus Aachen soll Sportwagen aus Chassis und Teilen aufgebaut, mit gefälschten Papieren und Gutachten als teure Oldtimer ausgegeben und teils für Millionensummen verkauft haben. Laut Anklage wurden neun Sport- und Rennwagen mit falschen Legenden als Original-Oldtimer an meist gutgläubige Kunden verkauft, sagte der Gerichtssprecher. Hinzu kämen weitere Fälle, bei denen es nicht zum Abschluss kam. Die Wagen hätten als tatsächliche Originale einen erheblichen Wert - ein angeblicher Porsche 908-Rennwagen wurde beispielsweise auf 3,4 Millionen Euro taxiert.

Laut den bisherigen Ermittlungen soll ein Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes Düren (Nordrhein-Westfalen) die Wagen zugelassen und den Betrug damit begünstigt haben. Gegen ihn laufe ein getrenntes Verfahren. Der Betrug war ans Licht gekommen, weil Unregelmäßigkeiten im Dürener Straßenverkehrsamt aufgefallen waren. Bei genauerer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass die Verdächtigen immer mit einem bestimmten Mitarbeiter verbunden gewesen seien, sagte der Sprecher.