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Minister Hauk: Legalisierung des «Containerns» unnötig

Peter Hauk (CDU)
Peter Hauk (CDU), Landwirtschaftsminister von Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weissbrod/dpa
Menschen, die weggeworfenes Essen aus Containern holen, machen sich strafbar. Auch Agrarminister Hauk sieht das «Mülltauchen» skeptisch. Für ihn liegt das Problem vielmehr im heimischen Kühlschrank.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU) hält die Legalisierung des «Containerns» - also des Einsammelns weggeworfener Abfälle aus Abfallcontainern - für unnötig. «Das muss nicht sein», sagte Hauk der Deutschen Presse-Agentur. Der Handel biete bereits viele Aktionen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln an. So würden etwa Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufen des Haltbarkeitsdatums stünden, aber noch genießbar seien, den Tafeln gegeben oder zu reduzierten Preisen angeboten.

«Das Hauptproblem ist die Verschwendung im eigenen Kühlschrank», sagte Hauk. Untersuchungen zufolge würden vor allem Menschen unter 30 Lebensmittel mit abgelaufenem Datum gleich wegwerfen. Hauk forderte mehr Aufklärung: «Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist keine absolute Deadline. Es heißt «mindestens haltbar bis» und nicht «Todesgefahr ab» - da muss man versuchen anzusetzen», sagte er. «Solange Lebensmittel schmecken und kein Schimmel zu sehen ist, kann man alles konsumieren.»

Nach Berechnungen der Uni Stuttgart landen in Deutschland jährlich fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Es wird seit längerem diskutiert, ob «Containern» straffrei gemacht werden sollte. Bisher kann es juristisch als Diebstahl und Hausfriedensbruch gewertet werden - je nach den Umständen.