Schwendi/Deggingen. Nach der Durchsuchung eines Wohnhauses in Schwendi (Kreis Biberach) wegen eines 40 Jahre alten Mordfalls ist ein Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Mit Sonde Hohlräume aufdecken
Bei der Durchsuchung am 6. November wurde eine Vielzahl von Asservaten gefunden und sichergestellt. Diese werden nun von Beamten der Kriminalpolizei Göppingen untersucht und ausgewertet. Der 69-Jährige, gegen den sich die Maßnahme richtete, sei am selben Tag wieder entlassen worden, sagte ein Polizeisprecher.
Neben der Kriminalpolizei Ulm waren an der Aktion auch Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz beteiligt. Unter anderem kamen ein Spezialfahrzeug sowie eine Sonde zum Einsatz, die Hohlräume entdecken kann.
Hintergrund des Einsatzes war der Mord an einer 31-jährigen Frau in Deggingen (Landkreis Göppingen) im Februar 1985. Die Küchenhilfe wurde am 10. März 1985 im Gewann Winterhalde neben einem Waldweg am Albtrauf bei Deggingen von Spaziergängerinnen entdeckt.
Wurde das Opfer von Fahrzeug überrollt?
Die Obduktion ergab massive Gewalt gegen den Oberkörper und den Kopf des Opfers. Dabei habe das Verletzungsmuster dem eines Überrollens mit einem Kraftfahrzeug geähnelt, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Der Fall erregte damals größtes öffentliches Interesse. Unter anderem veröffentlichte die lokale Presse ein Lichtbild der Getöteten.
An dem Fall arbeitet die «Ermittlungsgruppe Oberberg» beim Kriminalkommissariat Göppingen. Ihre Recherchen hatten laut Polizei zu dem Tatverdächtigen und den Durchsuchungsmaßnahmen geführt. Eine wesentliche Rolle spielte demnach in diesem Zusammenhang eine 1985 gesicherte DNA-Spur. Denn: Dass die Tötung des Opfers im Zusammenhang mit einem Sexualdelikt steht, ist den Angaben zufolge sehr wahrscheinlich.
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