Trotz seit Jahren rückläufiger Konzentrationen sei Grundwasser noch immer hauptsächlich durch das über Jahrzehnte eingebrachte Nitrat belastet. An rund neun Prozent der Messstellen im Land überschreite der Nitratgehalt den Schwellenwert der Grundwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. In Gebieten mit hoher Nitratbelastung werde häufig intensiv Ackerbau betrieben, so Bell. Auch registriert die LUBW bei ihren Analysen nach wie vor Pflanzenschutzmittel, die bereits seit über 30 Jahren nicht mehr im Handel sind, darunter Atrazin, Bromacil oder Hexazinon.
Hinzu kommen stark gesundheitsgefährdende Stoffgruppen wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), die zum Beispiel im Raum Rastatt über den Boden in das Grundwasser eingedrungen sind. «Diese Gefahr wurde erst Jahre nach ihrem Eintrag in den Boden erkannt», erinnerte Bell. Der diesjährige Grundwasserbericht der Behörde enthält erstmals PFC-Analysen für ganz Baden-Württemberg.
© dpa-infocom, dpa:210319-99-886373/2