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Nitrat und PFC belasten noch immer das Grundwasser

Nitratüberprüfung von Grundwasser
Eine Chemielaborantin zeigt ein Flasche mit einer Grundwasserprobe zur Nitratüberprüfung. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild
Karlsruhe (dpa/lsw) - Das Grundwasser im Land wird immer besser - trotzdem sind nach wie vor zu viele Schadstoffe darin. Darauf wies am Freitag die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) anlässlich des Weltwassertages am kommenden Montag hin. In Baden-Württemberg wird knapp drei Viertel des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen. «Grundwasser hat ein langes Gedächtnis, und jede Umweltsünde wirkt langfristig», warnte LUBW-Präsidentin Eva Bell. Bedroht wird das kostbare Gut von alten und neuen Schadstoffen wie Pflanzenschutzmitteln, Nitrat, per- und polyfluorierten Chemikalien sowie Haushaltschemikalien.
Karlsruhe.

Trotz seit Jahren rückläufiger Konzentrationen sei Grundwasser noch immer hauptsächlich durch das über Jahrzehnte eingebrachte Nitrat belastet. An rund neun Prozent der Messstellen im Land überschreite der Nitratgehalt den Schwellenwert der Grundwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. In Gebieten mit hoher Nitratbelastung werde häufig intensiv Ackerbau betrieben, so Bell. Auch registriert die LUBW bei ihren Analysen nach wie vor Pflanzenschutzmittel, die bereits seit über 30 Jahren nicht mehr im Handel sind, darunter Atrazin, Bromacil oder Hexazinon.

Hinzu kommen stark gesundheitsgefährdende Stoffgruppen wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC), die zum Beispiel im Raum Rastatt über den Boden in das Grundwasser eingedrungen sind. «Diese Gefahr wurde erst Jahre nach ihrem Eintrag in den Boden erkannt», erinnerte Bell. Der diesjährige Grundwasserbericht der Behörde enthält erstmals PFC-Analysen für ganz Baden-Württemberg.

© dpa-infocom, dpa:210319-99-886373/2

Grundwasser-Kurzbericht

LUBW-Grundwasser-Überwachungs-Bericht 2018/19