Die Vorbereitun6gen für das Abschalten des Reaktors sowie für den Rückbau liefen auf Hochtouren. «Das ist nicht einfach nur Abschalten und dann ist es vorbei. Das ist ein technisch anspruchsvolles System, um das wir uns durchgängig gewissenhaft kümmern», erklärte der Konzernchef. «Für jede unserer Anlagen gibt es einen sehr detaillierten Plan, wie der Abbau abzulaufen hat.»
Nach der Nuklearkatastrophe 2011 infolge eines Tsunamis im japanischen Fukushima hatte die Bundesregierung den Atomausstieg beschlossen. Noch im selben Jahr wurden acht Atomkraftwerke in Deutschland außer Betrieb genommen, darunter die EnBW-Meiler Philippsburg I und Neckarwestheim I. Das Atomkraftwerk Obrigheim war da schon abgeschaltet. Die Laufzeiten für neun weitere Anlagen wurden begrenzt, Philippsburg II steht seit Ende 2019 still.
Block II in Neckarwestheim ging 1989 ans Netz. Im Jahr 2020 erzeugte die Anlage rund 11,1 Milliarden Kilowattstunden Strom und deckte nach EnBW-Angaben rechnerisch so mehr als die Hälfte des Strombedarfs der privaten Haushalte und etwa ein Sechstel des gesamten Stromverbrauchs in Baden-Württemberg. Atomkraftgegner fordern seit langem, dass der Meiler stillgelegt wird und sind bis vor den Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg gezogen. Sie haben ein Gutachten erstellen lassen, wonach Rohrbrüche wegen Rissen drohen könnten.
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