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Rottenburger OB kritisiert ausbleibende Hilfe

Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher
Der Oberbürgermeister von Rottenburg, Stephan Neher (CDU). Foto: Steffen Schlueter/Archiv
Rottenburg (dpa/lsw) - Der Oberbürgermeister von Rottenburg (Kreis Tübingen), Stephan Neher (CDU), fordert vom Bund raschere Hilfsmöglichkeiten für Bootsflüchtlinge im Mittelmeer. «Wenn Städte bereit sind, aus Seenot Gerettete aufzunehmen, kann es nicht sein, dass das am Innenministerium scheitert», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Neher hatte vergangene Woche angekündigt, sofort rund 50 Flüchtlinge in seiner Stadt aufzunehmen, die das Hilfsorganisationsschiff «Sea-Watch 3» von einem Schlauchboot in Libyen gerettet hat. Dafür fehlte es aber an der Zusage des Bundes.
Rottenburg am Neckar.

Rottenburg hat sich als eine von rund 60 Städten bundesweit zu einem sogenannten «Sicheren Hafen» erklärt. Die Kommunen signalisieren die Aufnahmebereitschaft von Geflüchteten, die im Mittelmeer aus Seenot gerettet wurden. Initiator ist die Bewegung «Seebrücke»: Sie fordert von der Bundesregierung, dass sie Kommunen eine direkte Aufnahme von Bootsflüchtlingen über den bestehenden Verteilerschlüssel für Asylsuchende hinaus ermöglicht.

Neher sieht seine Kommune als Bischofsstadt in besonderer Verantwortung. «Menschlichkeit und christliche Verantwortung zwingen uns, gegen das Sterben aufzubegehren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Rottenburg ist Sitz der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums nannte als Voraussetzung für die Aufnahme von aus Seenot Geretteten die «möglichst breite Beteiligung der EU-Mitgliedstaaten und die Übernahme der Koordinierung durch die Europäische Kommission».

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