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Rottweil startet Unterschriftenaktion im Kampf gegen Corona

Schwarzes Tor in Rottweil
Ein Plakat wirbt am Schwarzen Tor für die Corona-Schutzimpfung und für Zusammenhalt. Foto: Tobias Hermann/Stadt Rottweil/dpa
Rottweil (dpa/lsw) - Die Stadt Rottweil hat eine Unterschriftenaktion für gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Corona-Pandemie und gegen Versammlungen der Kritiker der Corona-Schutzmaßnahmen gestartet. Die Aktion trägt den Namen «Unser Rottweil: solidarisch - friedlich- vernünftig!»
Rottweil.

«Wir wünschen uns alle unser gewohntes Leben zurück und wir können die Frustration und die Verzweiflung, die sich mittlerweile bei vielen Menschen breit machen, sehr gut nachvollziehen», hieß es in dem am Freitag verbreiteten Aufruf der Stadt. Am historischen Schwarzen Tor der Stadt wirbt ein überdimensionales, symbolisches Pflaster mit Herz für die Corona-Schutzimpfung.

Oberbürgermeister Ralf Broß (parteilos) lud die Bürger ein, mit ihrer Unterschrift ein Zeichen für Solidarität, gesellschaftlichen Frieden und Vernunft zu setzen. Mit Sorge blicke man aber auf die wiederholten «Spaziergänge» von Kritikern der Schutzmaßnahmen und der Impfungen durch Rottweils Innenstadt.

In Rottweil hatten vor ein paar Tagen etwa 1400 Demonstranten an einem nicht angemeldeten Zug durch die Stadt teilgenommen. Für diesen Montag ist eine Menschenkette in der Hauptstraße geplant - dieses Mal zur Unterstützung der Corona-Maßnahmen. Die Stadt stellt sich auf mehrere Hundert Teilnehmer ein. Zahlreiche Städte hatten unangemeldete Proteste, die auch als «Spaziergänge» bekannt geworden sind, untersagt. Nicht so Rottweil - die Stadt setzt auf Deeskalation statt Polizeieinsatz.

In einem Beitrag «Fragen und Antworten» nimmt die Stadt dazu Stellung: «Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass der Einsatz von Polizeikräften nicht zu einer friedlichen Auflösung führt. Im Gegenteil: Widerstand und tumultartige Szenen sind dann vorprogrammiert. Außerdem hat uns die Polizei mitgeteilt, dass in Rottweil nicht genügend Polizeibeamte zur Auflösung zur Verfügung stehen, da an vielen Stellen im Land zeitgleich Demonstrationen und «Spaziergänge» stattfinden, die konfliktträchtiger sind.»

© dpa-infocom, dpa:220121-99-800047/3

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